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PLASTINARIUM & KÖRPERWELTEN - Jetzt auch für Brandenburgs Schulklassen

Archivmeldung vom 22.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Institut für Plastination e. K. Fotograf: David Trood
Bild: Institut für Plastination e. K. Fotograf: David Trood

Nach rund 16 Jahren hebt das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg das Besuchsverbot des PLASTINARIUMs in Guben und des KÖRPERWELTEN Museums in Berlin für Brandenburger Schulen auf.

Präparation eines menschlichen Nervensystems im PLASTINARIUM Bild: Institut für Plastination e. K. Fotograf: Institut für Plastination e. K.
Präparation eines menschlichen Nervensystems im PLASTINARIUM Bild: Institut für Plastination e. K. Fotograf: Institut für Plastination e. K.

Dies wurde jetzt vom Referat 46 "Lebenslanges Lernen, Weiterbildung und politische Bildung, übergreifende Themenkomplexe" des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg bestätigt.

Rückblick: 2006 verbot der damalige brandenburgische Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) Schulklassen den Besuch des PLASTINARIUMs im Rahmen des Unterrichtes. Angeblich sei ein Besuch dieser Ausstellung nicht vereinbar mit dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule. 2015 wurde dieses Verbot unter Bildungsminister Günter Baaske (SPD) auf das neu eröffnete KÖRPERWELTEN Museum in Berlin ausgeweitet, aus "ethischen Gründen", wie es damals aus dem Ministerium hieß.

Diese Verbote hielten bis heute selbst mit jedem Wechsel im Bildungsministerium an und lösten bei Schülern wie Lehrern, Eltern und deren Vertretungen wie der Lehrergewerkschaft, dem Landeselternrat und nicht zuletzt dem Landesschülerrat heftige Kritik und den Vorwurf der Bevormundung aus.

Nach jahrelangem Bemühen wurden diese Verbote nun im Ministerium auf den Prüfstand gestellt, und es hat ein Umdenken stattgefunden. Regina Büttner, Referatsleiterin und Leitende Oberschulrätin des Referat 46 bestätigt: "Aus heutiger Sicht bietet die Ausstellung einen großen pädagogischen Mehrwert, da diese auf anschauliche Weise an den Wissens- und Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler insbesondere des Biologieunterrichts anknüpft. Neben den anatomischen Strukturen werden viele funktionelle Zusammenhänge verdeutlicht als auch gesundheitliche Aspekte veranschaulicht". Sie unterstreicht: "Weder gegen den Besuch von Schulkassen im PLASTINARIUM in Guben noch in der Berliner Ausstellung bestehen unsererseits Bedenken. Im Rahmen der Selbständigkeit von Schule entscheiden diese über Besuche von außerschulischen Lernorten."

"Es war mir stets unverständlich, warum Brandenburg jungen Menschen den Einblick in den Körper vorenthalten wollte," sagt Dr. Angelina Whalley, die Ausstellungskuratorin der KÖRPERWELTEN. "Wir können nur wertschätzen und schützen, was wir auch kennen. Das PLASTINARIUM und die KÖRPERWELTEN sind Orte der Aufklärung, an denen sich Menschen auf ihr eigenes Leben besinnen und den Körper als Spiegel der eigenen Lebensführung begreifen. Dies schärft den Sinn für die eigene Verletzlichkeit und die eigene Gesundheit. Je früher sich ein Mensch dieser eigenen Verantwortung bewusst ist, umso besser." erläutert die Medizinerin.

Quelle: Institut für Plastination e. K. (ots)

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