Aral rechnet mit anhaltend hohen Benzinpreisen
Archivmeldung vom 17.08.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer neue BP-Europachef Michael Schmidt ("Aral") rechnet mit anhaltend hohen Benzinpreisen und weist den Vorwurf zurück, die Branche nutze die Reisewelle in den Ferien für Preiserhöhungen. "Mein Eindruck ist, dass die Menschen zur Ferienzeit besonders preissensibel sind", sagte Schmidt den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe. "Die Aussage, vor den Ferien gebe es Preiserhöhungen, ist so richtig wie falsch", erklärte Schmidt. "Ja, es finden Preiserhöhungen statt, aber nicht etwa, weil Ferien sind, sondern weil es ständig Preisanhebungen gibt. Ob sich die Preise dann im Wettbewerb durchsetzen, ist eine andere Sache."
Schmidt ist seit Anfang Mai Europa-Chef des britischen Mineralölkonzerns BP. Zu BP gehört auch die Marke Aral. Das Unternehmen verfügt über rund 2500 Tankstellen in Deutschland und ist damit bundesweit Marktführer.
Die von der Bundesregierung geplante Markttransparenzstelle wird nach Einschätzung des BP-Managers nicht dazu führen, dass die Preise für Benzin und Diesel an der Zapfsäule niedriger werden. "Als Preisbremse wird die Markttransparenzstelle nicht funktionieren", sagte Schmidt. "Ein solches Berichtssystem kann nicht einen Weltmarktpreis beeinflussen. Durch die neuen bürokratischen Pflichten entsteht uns sogar ein höherer Verwaltungsaufwand." Trotz der Konjunkturschwäche und sinkender Nachfrage nach Kraftstoff sei mit anhaltend hohen Benzinpreisen zu rechnen, sagte Schmidt. "Entscheidend ist der Rohölpreis. Ich kann derzeit nicht erkennen, dass es hier signifikante Bewegungen nach unten gibt. Auch die Schwäche des Euros zum Dollar spielt eine Rolle und bewirkt eher, dass die Preise an der Zapfsäule auf einem hohen Niveau bleiben."
Ungeachtet der Kritik von Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) rechnet Schmidt damit, dass sich der Biosprit E10 bei den Kunden in Deutschland durchsetzen wird. "Ich bin mir sicher, dass sich E10 durchsetzen wird", sagte Schmidt. "Derzeit tankt jeder fünfte Kunde, der Otto-Kraftstoff benötigt, die Sorte E10 - Tendenz leicht steigend. Über kurz oder lang wird sich die Vernunft durchsetzen. Viele Kunden könnten Geld sparen, außerdem ist bislang nicht bekannt, dass ein Motor durch E10 Schaden genommen hat. Wir gehen davon aus, dass E10 in absehbarer Zeit der am häufigsten getankte Otto-Kraftstoff sein wird."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)