Verbraucherschützer-Chef Müller lehnt verpflichtende Corona-Tests für Urlauber ab
Archivmeldung vom 24.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDeutschlands oberster Verbraucherschützer, vzbv-Chef Klaus Müller, hat sich in der Debatte um Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer gegen Zwang ausgesprochen. "Wir halten es für sinnvoll, dass sich alle Reiserückkehrer auf das Coronavirus testen lassen können, wenn sie dies wollen. Die Tests sollten freiwillig sein", sagte Müller der Düsseldorfer "Rheinischen Post" .
"Ich setze auf das Eigeninteresse der Urlauber, die wissen, ob sie sich an riskanten Orten aufgehalten haben, sei es am Ballermann auf Mallorca, auf einer Partymeile in Berlin oder auch einer großen Familienfeier in geschlossenen Räumen", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV).
Er forderte die Bundesländer auf, für alle Urlaubsrückkehrer bundesweit kostenlose Corona-Tests anzubieten. "Bayern ist aus guten Gründen mit einem breiten Angebot kostenloser Corona-Tests für alle Urlaubsrückkehrer vorgeprescht. Ich fordere die 15 anderen Bundesländer auf, es Bayern gleichzutun", sagte Müller. "Für flächendeckende Tests ist genug Geld da. Auch die Testkapazitäten sind vorhanden", betonte der VZBV-Chef. Müller sprach sich auch gegen eine Quarantänepflicht aus. "Jede Pflicht, die nicht kontrolliert werden kann, höhlt die Akzeptanz dafür aus", sagte Müller. An diesem Freitag wollen die Gesundheitsminister der Länder beschließen, wie sie mit Reiserückkehrern insbesondere aus Risikogebieten verfahren wollen.
Quelle: Rheinische Post (ots)