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Historischer Wasserantrieb als neue Attraktion in Hall in Tirol

Archivmeldung vom 09.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
„Bei archäologischen Grabungen wurden die originalen Grundbalken des damaligen Wasserradantriebs aus dem 16. Jahrhundert gefunden. Bild:     hall-wattens.at
„Bei archäologischen Grabungen wurden die originalen Grundbalken des damaligen Wasserradantriebs aus dem 16. Jahrhundert gefunden. Bild: hall-wattens.at

In detailreicher Handarbeit wurde der Wasserantrieb für die im Mittelalter damals technisch führende Walzenprägemaschine am Originalstandort in Hall in Tirol rekonstruiert.

"Bei archäologischen Grabungen wurden die originalen Grundbalken des damaligen Wasserradantriebs aus dem 16. Jahrhundert gefunden. Es ist umso erfreulicher, dass der historische Wasserantrieb nun hier am Originalschauplatz rekonstruiert und nunmehr erlebbar ist", erläutert der Haller Stadtarchäologe Mag. Dr. Alexander Zanesco die Hintergründe. TVB-Obmann und Erbauer des Historischen Wasserradantriebs Werner Nuding hebt hervor: "Mit dem Nachbau des Wasserantriebs erhält das Burgareal eine zusätzliche Attraktion."

Die Walzenprägemaschine - eine technische Sensation

Die Walzen-Prägemaschine galt im Mittelalter als technische Sensation und war in der Lage, täglich rund 4.000 Münzen zu prägen. Zum Vergleich: Ein Münzprägegeselle schaffte händisch nur etwa 300 Münzen pro Tag.

Im 15. Jahrhundert wurde mit dem "Guldiner", die sogenannte "Taler-Währung" erfunden, die nicht nur den wirtschaftlichen Austausch über Landesgrenzen ermöglichte, sondern auch Namenspatron für den Dollar war. Aber auch die erste funktionierende industrielle Münzprägung, die Walzenprägung, wurde in Hall in Tirol entwickelt. Diese Technologie verbreitete sich in ganz Europa, einem größeren Verbreitungsgebiet als die heutige Euro-Zone, und galt für einen Zeitraum von über 180 Jahren als "state of the art".

Das Silberbergwerk in Schwaz, welches von dem deutschen Handelshaus der Fugger betrieben wurde, ließ die Nachfrage nach Silbertalern sprungartig in die Höhe schnellen. Der Bedarf an neuen Talern konnte durch die damals noch übliche händische Hammerprägung längst nicht mehr gedeckt werden. So begann man nach Wegen zu suchen, um die Prägung zu automatisieren. Erzherzog Ferdinand II. von Tirol (1529-1595) war ein großer Freund technischer Neuerungen. Unter ihm wurde nicht nur die Münze Hall von der Innenstadt in die Burg Hasegg verlegt, sondern auch die Walzenprägung eingeführt.

Die Walzenprägemaschine, welche mit Wasserkraft angetrieben wurde, kam erstmals 1571 in Hall zum Einsatz und ermöglichte die Massenprägung von Silbermünzen. Diese Form der Prägung war äußerst effizient und verschaffte dem Münzherrn einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil. Die Münze Hall hatte somit als erste Münzstätte der Welt den Wechsel von einem Handwerksbetrieb hin zu einem Industriebetrieb vollzogen.

Mehr Informationen dazu unter https://www.hall-wattens.at" class="uri-ext outbound">https://www.hall-wattens.athttps://www.hall-wattens.at

Quelle: TVB Region Hall-Wattens (ots)

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