Zug-Ausfälle bei der Bahn haben sich 2021 verdoppelt
Archivmeldung vom 25.01.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Fernverkehr der Deutschen Bahn (DB) wurden im vergangenen Jahr insgesamt 10.951 Züge ersatzlos gestrichen. Im Jahr 2020 waren es nur 4.230, berichtet "Bild" unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Mehr als verdoppelt hat sich auch die Zahl ausgefallener Fernverkehrshalte.
99.652 waren im Jahr 2020, aber 207.664 im Jahr 2021. Durchschnittlich sind bei der DB damit im Jahr 2021 30 Fernzüge und 569 planmäßige Halte pro Tag ausgefallen. In der Antwort wurde auf "kurzfristig erforderlich" gewesene Fahrplanreduktionen im Zuge der Corona-Pandemie verwiesen. Es habe im "gesamten Netz Halt- und Zugausfälle gegeben". Der FDP-Verkehrsexperte Torsten Herbst widersprach. "Anstatt weiterhin auf die Corona-Pandemie zu verweisen, muss die DB zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen", sagte Herbst.
Für einzelne Zugausfälle möge es immer sachliche Begründungen geben, so Herbst. "Für den Reisenden zählt aber am Ende allein, ob der Zug fährt und pünktlich ankommt. Wenn die DB deutlich mehr Fahrgäste gewinnen möchte, braucht sie einen anderen Anspruch bei Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Es ist eine dringliche Aufgabe des DB-Managements, den Fahrgästen mehr Qualität zu
bieten." Eine Sprecherin der Bahn sagte "Bild": "Die größten Ursachen für die Ausfälle und Haltausfälle im Jahr 2021 waren mehrere außergewöhnliche Sonderereignisse: Der Wintereinbruch im Februar mit zeitweiser Einstellung des Betriebs, im Juli das Sturmtief Bernd mit dem daraus resultierenden Jahrhundert-Hochwasser in Nordrhein-Westfalen sowie im August und September einen der mit drei Streikwellen härtesten Tarifkonflikt der DB-Geschichte."
Dies spiegele sich auch darin wider, "dass sich in den übrigen acht Monaten des Jahres der Anteil der Zugausfälle mit 1,1 Prozent und der Anteil der Haltausfälle mit 2,5 Prozent auf dem Niveau der Jahre 2019 und 2020 bewegte".
Quelle: dts Nachrichtenagentur