Eisenbahn ist mit Abstand sicherstes Verkehrsmittel
Archivmeldung vom 07.12.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÜberall in ganz Europa ist Bahnfahren sicherer als Autofahren. Auch in Deutschland hält die Bahn ihren Spitzenplatz als sicherstes Verkehrsmittel. Nach Berechnungen der Allianz pro Schiene war im deutschen Mehrjahresschnitt 2004 bis 2010 das Todesrisiko für Insassen eines Pkw 67mal höher als für Bahnreisende. Bei den Verletzungen ist das Risiko noch höher zu beziffern: Pro Milliarde Personenkilometer ist die Wahrscheinlichkeit zu verunglücken bei jeder Autofahrt rund 100mal höher als bei einer Bahnfahrt.
Während der Bus in puncto Sicherheit ebenfalls deutlich vor dem Pkw liegt, ist der Abstand zwischen Bus und Bahn dennoch spürbar: Das Todesrisiko für Busreisende ist im Vergleich zur Bahn rund fünfmal höher, das Verletzungsrisiko rund 28mal höher. "Die Bahn ist das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem Auto-Club Verkehr (ACV) am Dienstag in Berlin. An dieser Tendenz ändere auch ein schwerer Zug-Unfall wie Hordorf nichts, bei dem Anfang 2011 acht Bahnreisende starben.
Im mehrjährigen europäischen Vergleich zur Sicherheit der Verkehrsträger liegt Deutschland bei den Opferzahlen bei Auto- und Bahnfahrten auf den guten vorderen Plätzen. Im EU-Durchschnitt starben 4,2 Pkw-Insassen pro Milliarde Personenkilometer, in Deutschland waren es 2,9. Demgegenüber standen europaweit 0,2 getötete Bahnreisende. Mit 0,04 Toten lag Deutschland im Schnitt von 2005 bis 2009 nur hinter Ländern, die in demselben Zeitraum gar keine toten Bahnreisenden zu beklagen hatten, wie etwa die Niederlande oder Schweden. "In keinem europäischen Land ist Autofahren sicherer als Bahnfahren", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Flege.
Horst Metzler, Generalsekretär des Auto-Clubs Verkehr (ACV) warnte davor, anlässlich der seit Jahren sinkenden Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr insgesamt vorschnelle Entwarnungen auszusprechen. "Über 3.600 Straßenverkehrstote in Deutschland (Stand 2010) und knapp 35.000 Tote in Europa (Stand 2009) sind kein Grund zum Feiern", sagte Metzler und erinnerte daran, dass die Opferzahlen im deutschen Straßenverkehr in den ersten Monaten 2011 im Vergleich zum Vorjahr erstmals seit den 90er Jahren wieder angestiegen seien.
Der ACV-Generalsekretär sprach sich gegen die für Anfang 2012 geplanten Testfahrten mit Riesen-Lkw aus. "Schon jetzt ist an jedem fünften tödlichen Unfall ein Lkw beteiligt. Riesen-Lkw verlängern die Überholwege um bis zu 44 Meter. Das sind entscheidende Sekunden, die im Ernstfall fehlen können." Nach Einschätzung des ACV könnte die Einführung überlanger Lkw auf Deutschlands Straßen die Verkehrssicherheitsziele der Bundesregierung "massiv gefährden".
Quelle: www.allianz-pro-schiene.de/Dr. Barbara Mauersberg