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"Im Urlaub kein Geld für bettelnde Kinder!"

Archivmeldung vom 20.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Nate Cull, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Nate Cull, on Flickr CC BY-SA 2.0

Bei fast jeder Urlaubsreise trifft man auf bettelnde Kinder. Die SOS-Kinderdörfer weltweit raten dringend davon ab, diesen Kindern Geld zu geben. "Wer das Betteln unterstützt, verschlimmert die Situation für die Kinder und ihre Familien. Er trägt dazu bei, dass sie im Kreislauf der Armut gefangen bleiben", sagt Sandro Greco, nationaler Leiter der SOS-Kinderdörfer in Brasilien.

Am Flughafen São Paulo haben die SOS-Kinderdörfer deshalb eine Kampagne gestartet: "Keine Unterstützung für Betteln und Kinderarbeit! Investiere in die Zukunft!" Gemeinsam mit dem Flughafenbetreiber und der Gemeinde Guarulhos wollen sie Urlauber aufklären und armen Familien im Umfeld des Flughafens nachhaltig helfen.

120.000 Menschen sind an Brasiliens größtem Flughafen täglich unterwegs. Ein Sammelplatz der verschiedenen Nationalitäten und Währungen. Es ist gängige Praxis, dass notleidende Familien ihre Kinder hierher zum Betteln schicken. Im Gegensatz zu anderen Formen der Kinderarbeit ist das Betteln in Brasilien gesetzlich erlaubt. "Dabei werden die Kinder dramatisch ihrer Rechte beraubt", teilt die Kinderhilfsorganisation mit. "Die Kinder sind oft bis zu 16 Stunden täglich mit dem Sammeln von Geld beschäftigt, können nicht in die Schule gehen, sind Gefahren ausgesetzt. In vielen Ländern werden Kinder auch Opfer krimineller Banden und von Kidnapping, in den schlimmsten Fällen werden sie sogar mutwillig verstümmelt, damit sie besonderes Mitleid erregen und höhere Einnahmen erzielen."

Nach offiziellen Zahlen mussten 2013 weltweit 168 Millionen Kinder mehrere Stunden am Tag arbeiten, 85 Millionen waren gezwungen, gefährliche Arbeiten zu verrichten. Auch Betteln gilt als gefährliche Kinderarbeit.

Gerade jetzt, zur Urlaubszeit, empfehlen die SOS-Kinderdörfer:

1. Geben Sie bettelnden Kindern kein Geld!

2. Unterstützen Sie stattdessen die Arbeit anerkannter Hilfsorganisationen vor Ort.

3. Investieren Sie in langfristige Projekte, die die Situation der Kinder dauerhaft verbessern.

Genau darauf zielt die Flughafen-Initiative der SOS-Kinderdörfer in Brasilien ab: Ein Jahr lang laufen an vielen Stellen Infofilme, stehen Spendenboxen bereit. Mit notleidenden Familien im Umkreis des Flughafens werden Wege erarbeitet, die sie langfristig aus der Armut führen.

Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit (ots)

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