TUI Cruises plant für 2021 vollständigen Kreuzfahrt-Neustart
Archivmeldung vom 14.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Kreuzfahrtanbieter TUI Cruises will im kommenden Frühjahr wieder Reisen auf allen sieben Schiffen seiner Flotte anbieten. "Wir hoffen, spätestens im Frühjahr 2021 wieder mit allen sieben Schiffen unterwegs zu sein, mit etwas weniger Auslastung und den passenden Gesundheitskonzepten", sagte Unternehmenschefin Wybcke Meier der "Welt am Sonntag".
Seit Ende Juni dieses Jahres bietet das Unternehmen wieder Reisen an, nachdem die Corona-Pandemie die Kreuzfahrt weltweit zum Stillstand gebracht hatte. Nach Fahrten in Nord- und Ostsee startet das Unternehmen an diesem Wochenende mit einem weiteren Schiff in Griechenland.
"Was die Finanzen anbetrifft, haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und werden daher auch diese Phase mit weniger Schiffen und geringerer Auslastung überstehen", sagte Meier. Aktuell befinden sich allerdings noch rund 60 Prozent aller Mitarbeiter in Kurzarbeit. In der Wintersaison wolle das Unternehmen nun Reisen zu weiteren Zielen anbieten - trotz aktueller Reisewarnungen und -hinweise der Bundesregierung. Sie sei zuversichtlich, für den Winter Reisen zu den Kanaren anzubieten. Auf politischer Ebene würden aktuell Gespräche hinsichtlich der Einrichtung sicherer Luftkorridore geführt. Auch Reisen in die Vereinigten Arabischen Emirate und Griechenland solle es dann wieder geben. Der Kreuzfahrtanalyst und Wirtschafts berater Thomas Illes warnt unterdessen vor schnell nahenden Insolvenzen auch größerer Reedereien, sollte ein Neustart nicht gelingen. Viele Kreuzfahrer schreckten momentan vor einer Buchung zurück.
"Mittlerweile ist das Vertrauen aber nicht nur bei allen Kundengruppen, sondern auch im Vertrieb sowie teilweise auch schon bei den Zulieferern arg strapaziert", sagte Illes der "Welt am Sonntag". Das Wiedererlangen eines Mindestmaßes an Kundenvertrauen sei aber die Basis für ein schrittweises Hochfahren des Betriebes. "Sonst werden auch große Reedereien - womöglich noch gegen Ende dieses Jahres - in ernste Bedrängnis geraten", sagte Illes. Bisher habe die Branche seiner Einschätzung nach bereits Verluste in zweistelliger Milliardenhöhe zu verkraften.
Quelle: dts Nachrichtenagentur