Kastellorizo: Ein Kuriosum vor der türkischen Küste
Archivmeldung vom 14.06.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist die östlichste Gemeinde Griechenlands, die kaum jemand kennt. Gleichwohl gilt die kleine Insel unter Individualtouristen wegen ihrer exotischen Randlage als Geheimtipp. Wer sie auf der Landkarte sucht, reibt sich zwangsläufig die Augen, denn vom türkischen Festland trennen sie gerade mal drei Kilometer.
Die kleine Insel Kastellorizo kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Ihre Besiedlung fand bereits in der Antike statt – noch heute sind im Inselinnern die Ruinen der alten Hauptstadt Paleokastro zu sehen. Kastellorizo gehörte einst zum Reich Alexanders des Großen, zum Römischen Reich und zum Byzantinischen Kaiserreich. Im 16. Jahrhundert fiel sie an das Osmanische Reich.
Im ersten Weltkrieg besetzten wiederum französische Truppen die Insel, und in den 1920er-Jahren übernahm Italien die Verwaltung. Im Verlauf des 2. Weltkrieges stand Kastellorizo ab 1943 unter britischer Verwaltung und wurde im Jahr 1945 Griechenland zugeteilt. Aufgrund der geografischen Nähe wird die Insel jedoch auch von der Türkei beansprucht.
Hier beginnt Europa
Die Landschaft der Insel ist gebirgig und felsig. Natürliche Quellen gibt es so gut wie keine. Bis vor einigen Jahren gab es für die Wasserversorgung nur unzählige Zisternen und Auffangbecken. Heute wird die Insel allerdings regelmäßig mit Wassertankschiffen von Rhodos aus beliefert. Da die Insel ziemlich umständlich zu erreichen ist, gilt Kastellorizo immer noch als ein bevorzugtes Ziel für jene Touristen, die abseits der großen Reiserouten eine Atmosphäre der Ruhe suchen. Am Kai von Kastellorizo steht ein handgemaltes Schild. Es weist darauf hin, dass hier Europa beginnt. Von außergewöhnlicher Schönheit ist eine blaue Grotte, die sich im südöstlichen Teil der Insel befindet.
Quelle: Der Text ist ein Auszug aus dem Buch von Gabi und Rolf Froböse „Die 40 kuriosesten Inseln“. BoD GmbH