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Reisekonzern Thomas Cook warnt vor höheren Preisen für Urlauber

Archivmeldung vom 08.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Boeing 757 der Thomas Cook Airlines
Boeing 757 der Thomas Cook Airlines

Foto: MilborneOne
Lizenz: CC BY-SA 2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der massenhaften Betrug mit unbegründeten Entschädigungsforderungen gegen Hoteliers im Mittelmeer-Raum könnte tendenziell zu höheren Preisen für Urlauber führen: "Die Taten einer Minderheit werden Auswirkungen auf die große Mehrzahl ehrlicher Leute haben, die für ihren Jahresurlaub hart arbeiten mussten", sagte Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser der "Welt am Sonntag". Reiseveranstalter in Großbritannien werden derzeit mit Forderungen von Touristen überhäuft, die im Urlaub angeblich eine Lebensmittelvergiftung erlitten haben.

Die "Association of British Travel Agents" (Abta) registrierte innerhalb von zwei Jahren einen Anstieg der Beschwerdezahlen wegen angeblicher Magen-Darm-Erkrankungen um mehr als 430 Prozent. Einige Reiseveranstalter berichten sogar, dass die Entschädigungsforderungen gegen sie um 700 Prozent gestiegen seien.

Der britische Reiseverband geht ebenso wie die spanische Tourismus-Wirtschaft davon aus, dass hinter den Forderungen sogenannte "Claims Management Companies" aus Großbritannien stehen, die gezielt britische Touristen zu Falschaussagen anstiften. Durch eine Besonderheit des 2012 reformierten britischen Verbraucherschutz-Rechts können die Beschwerdeführer so mit geringem Aufwand Entschädigungszahlungen von mehreren tausend britischen Pfund pro Person einstreichen.

Bei Touristen aus anderen Ländern sind in den vergangenen Jahren keine gestiegenen Fallzahlen von Magen-Darm-Erkrankungen festgestellt worden. "Von Malaga bis Marmaris schwappt scheinbar eine Krankheitsepidemie durch den Mittelmeerraum", sagte Thomas-Cook-Chef Fankhauser: "Die Realität sieht allerdings vollkommen anders aus."

Nach Angaben des mallorquinischen Hotelverbands FEHM könnte die Betrugsmasche allein auf den Balearen einen Schaden von mehr als 50 Millionen Euro angerichtet haben. Die Kosten für unbegründete Entschädigungszahlungen stellten inzwischen eine finanzielle Belastung für die Reise-Industrie dar, warnte Fankhauser in der Zeitung: "Das könnte leider auch bedeuten, dass Urlaub teurer wird."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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