Gutschein-Lösung für Reiseabsagen stößt auf wenig Resonanz
Archivmeldung vom 22.09.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie von der Bundesregierung beschlossene Gutschein-Lösung für coronabedingte Reiseabsagen stößt bei Urlaubern auf wenig Resonanz. "Die freiwillige Gutscheinregelung, wie sie die Regierung eingeführt hat, hat der Reisewirtschaft nicht geholfen", sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Norbert Fiebig, dem "Handelsblatt".
Sie habe Tatkraft vorgetäuscht, ohne ein Erfolg versprechendes Konzept zu verfolgen. Bei Kunden seien die Gutscheine unbeliebt. "Weniger als 20 Prozent der Urlauber haben einen Gutschein akzeptiert", sagte Fiebig. Scharfe Kritik äußerte der DRV-Präsident daran, dass sich Reisebüros und Reiseveranstalter mit sogenannten Garantieprämien an der staatlichen Absicherung der Gutscheine beteiligen sollen.
"Reiseveranstalter für die staatliche Garantie der Gutscheine zur Kasse zu bitten, ist absurd", sagte Fiebig. Dass die Bundesregierung die "unbeliebten" Gutscheine mit einem Preisschild versehe, zeige ihr "gravierendes Unverständnis" für die wirtschaftliche Situation der Unternehmen in der Reisewirtschaft. "Nach wie vor untersagt sie Reisebüros und Reiseveranstaltern mit ausufernden Reisewarnungen und Quarantänebestimmungen de facto die Berufsausübung", kritisierte Fiebig. Der Bundestag hatte Anfang Juli die Gutschein-Lösung für ausgefallene Pauschalreisen beschlossen. Danach können Reiseveranstalter, die ihren Kunden wegen einer coronabedingt geplatzten Pauschalreise Geld zurückzahlen müssen, diesen als Alternative einen Gutschein anbieten. Die Kunden können sich für eine Rückzahlung des gezahlten Geldes oder für den Gutschein entscheiden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur