100.000 Urlauber nach Rückholaktion wieder zu Hause
Archivmeldung vom 20.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttRund 100.000 Bundesbürger sind seit Dienstag im Rahmen der konzertierten Rückholaktion von Bundesregierung und Reiseanbietern aus dem Ausland nach Deutschland zurückgekehrt. Das geht aus einer Auflistung des Auswärtigen Amtes hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
Demnach sind darunter 4.000 von insgesamt 6.000 deutschen Reisenden aus Marokko, 7.000 aus Südafrika und 3.000 aus der Dominikanischen Republik. Aus Tunesien sind 1.500 deutsche Touristen inzwischen zu Hause - angeblich alle, die im Land waren. Aus Ägypten konnte das Auswärtige Amt mit Unterstützung von Reiseveranstaltern 25.000 Menschen ausfliegen. Außenminister Heiko Maas sprach gegenüber dem RND von einer gelingenden Aktion.
"Jetzt müssen wir uns weiter vorarbeiten, koordiniert und mit kühlem Kopf", sagte der SPD-Politiker. "Daran arbeiten wir pausenlos mit unserem Krisenreaktionszentrum. Dort leisten viele Menschen gemeinsam Großes, ohne Pause werden Extraschichten gefahren", so Maas. Solidarität zeige sich vor allem in Krisenzeiten. Zugleich warb Maas bei Urlaubern aus Deutschland, die derzeit noch im Ausland festsitzen, um Verständnis. "Die Betroffenen und deren Angehörige bitten wir um angebrachte Geduld - vor Ort, miteinander und mit uns. Wir werden nicht allen Gestrandeten gleichzeitig helfen können, aber wir bemühen uns, allen zu helfen, die auf unsere Hilfe jetzt angewiesen sind", sagte der Minister.
Maas verwies auf die Schwierigkeiten, die der durch das Coronavirus bedingte plötzliche Stillstand im internationalen Reiseverkehr mit sich bringe: "Der Trend zu individueller Reiseplanung führt zu Verästelungen bis in entlegenste Winkel der Welt. Das stellt uns und die Reisenden jetzt vor Herausforderungen." Zahlreiche Länder haben inzwischen wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt. Da Deutschland zu den Hauptrisikoländern der Pandemie gehört, sind Bundesbürger besonders stark von den Einschränkungen betroffen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur