Mit dem Hund in den Süden reisen
Archivmeldung vom 02.07.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Urlaub steht vor der Tür. Je nach Reiseziel stellt sich damit Hundebesitzern auch die Frage, ob sie ihren vierbeinigen Hausgenossen mit auf die Reise nehmen sollen. Besonders südliche Länder können kritisch sein und unbekannte Gefahren bergen, denn dort gibt es Krankheiten, die in unseren Breitengraden noch weitgehend unbekannt sind.
Zu den gefährlichen "Reisekrankheiten" zählt die Leishmaniose, die über den Stich von Sandmücken auf den Hund übertragen wird. Für den Namen der Krankheit standen deren Erreger Pate. Hervorgerufen wird sie von einzelligen Parasiten, den Leishmania infantum. Nach der Übertragung vermehrt sich der Erreger im Hund, der als Hauptwirt gilt, und verbreitet sich in dessen gesamten Körper. Nicht selten bleibt die Infektion unbemerkt, denn die Inkubationszeit kann bis zu acht Jahre dauern.
Auch die Symptome sind zunächst oftmals nur schwach ausgeprägt. Veränderte Hautareale wie Haarausfall, Geschwüre oder Ekzeme an den Rändern der Ohren, der Nase sowie am Unterbauch können erste Anzeichen für eine Infektion sein. Im weiteren Verlauf kommt es häufig zu Lymphknotenschwellung, Schwäche, mangelndem Appetit und Gewichtsverlust. Selbst bei kleinen Auffälligkeiten ist aber ein Tierarztbesuch angeraten. Je schneller ein infiziertes Tier behandelt wird, desto größer ist die Chance, dass keine weiteren Organe wie die Nieren sowie Gefäße, Augen, Muskeln und Gelenke etc. in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine medikamentöse Behandlung ist zwar möglich, in der Regel aber langandauernd, kostenintensiv und der Erreger wird durch die Therapie zumeist nicht vollständig beseitigt. Rückfälle sind daher häufig.
Der beste Leishmaniose-Schutz ist, den Hund erst gar nicht mit auf Reisen in die Verbreitungsgebiete von Sandmücken zu nehmen. Das hört natürlich kein Hundefreund gerne. Hinzu kommt, dass Sandmücken ausgerechnet in den beliebten Mittelmeer-Reisezielen im südlichen Europa zu Hause sind. Die Kombination aus Impfung und geeigneten Präparaten, die Sandmücken abwehren, bietet einen sehr guten Schutz. Diese gibt es in der Tierarztpraxis. Vor der Impfung muss ein Bluttest durchgeführt werden, denn nur gesunde Hunde dürfen geimpft werden. In den Abendstunden und in der Dämmerung sollte das Tier sich trotzdem möglichst nicht im Freien aufhalten. Feinmaschige Mückennetze an Fenstern und Türen helfen, die nachtaktiven Mücken fernzuhalten.
Ein erhöhtes Risiko besteht zwischen April und November. In dieser Zeit sind die Sandmücken besonders aktiv. Der entspannte Winterurlaub im Süden könnte also eine gute Alternative sein.
Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (ots)