Im KÜS-Test: Detailer - Schneller Glanz im Handumdrehen
Archivmeldung vom 19.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFür die schnelle Lackreinigung zwischendurch sind Detailer aus der Sprayflasche die perfekte Lösung für die Autopflege. Kurz aufgesprüht und mit einem weichen Tuch abgewischt, verschwinden Staub, Schlieren und leichte Verschmutzungen im Handumdrehen. Neben optimalem Glanz versprechen die Hersteller auch Farbauffrischung, glatte Oberflächen und Lackschutz. Doch was leisten die Produkte wirklich?
Die KÜS hat gemeinsam mit Auto Bild und Auto Bild Klassik zwölf gängige Detailer aus dem Handel in einem Fachlabor getestet - mit teilweise erstaunlichen Ergebnissen. Fazit: Nur vier der zwölf getesteten Produkte sind wirklich gut und halten was sie versprechen.
Test-Sieger mit der Note "sehr gut" ist der neue A1 High End Speed Detailer von Dr. Wack. Er überzeugt die Experten mit der besten Farbauffrischung und Glanzgradsteigerung und bietet zudem guten Langzeitschutz. Auch bei der Materialverträglichkeit ist dieser Detailer absolut topp (siehe Ergebnistabelle).
Detailer greifen teilweise Kunststoffe an
Mit der Note "gut" schneiden die drei Produkte Liqui Moly Detailer Lackschnellpflege, Sonax Xtreme Brilliant Shine Detailer und ADBL QD1 Quick Detailer ab. Herausragender Langzeitschutz sichert ihnen die Plätze zwei, drei und vier im Test. Die Glanzgradsteigerung und die Farbauffrischung ist bei diesen Detailern gut bis zufriedenstellend. Sonax verliert beim Abpolieren Punkte, die Oberfläche ist danach nicht glatt, sondern eher stumpf. ADBL schwächelt bei der Materialverträglichkeit und greift Kunststoffe leicht an.
Ein "befriedigend" erreichen ab dem fünften Platz die Detailer Meguiar´s Ultimate Quick, Koch Chemie Allrounder Quick Shine und Chemical Guys P40. Schwache Farbauffrischung und nur durchschnittlichen Langzeitschutz zeigt Meguiar´s. Koch Chemie erzielt sehr gute Ergebnisse bei der Oberflächenglätte und dem Oberflächenbild, die Farbauffrischung und die Glanzgrad-Steigerung sind hingegen sehr gering, die Schutzwirkung mäßig. Chemical Guys überzeugt bei der Farbauffrischung und mit sehr glatter Oberfläche, Glanzgrad, Schutz- und Langzeitwirkung sind jedoch enttäuschend. Allen drei Produkten gemein ist, dass sie Polycarbonat angreifen und auf den Kunststoff-Teststreifen feine Risse bilden.
Teuerstes Produkt versagt völlig
Allesamt enttäuschend und von den Testern nur mit "ausreichend" benotet die nachfolgenden fünf Detailer: Gyeon Q2M Quick, Turtle Ceramic 3 in 1, Morris Fender-Baum Supershine, Swissvax Nano Express Automobil-Schnellpflege und Herrenfahrt Ultra Gloss. Sie erzielen teilweise gute bis mäßige Eigenschaften bei Optik und Glanz, haben jedoch nur eine geringe bis gar keine Schutzwirkung. Zudem greifen auch diese Detailer Kunststoffe an.
Das teuerste Produkt im Test, mit dem fast unglaublichen Preis von 89 Euro für die 1.000 ml Flasche, versagt völlig. Auf dem Kunststoff-Teststreifen von dem als Edelmarke auftretenden Swissvax zeigen sich tiefe Risse. Und die Schutzwirkung des Kunststoff-Zerstörers ist so schwach, dass sie nach einer Wäsche komplett verschwunden ist.
So hat die KÜS getestet
Die KÜS hat zusammen mit Auto Bild zwölf Detailer in einem Fachlabor in Ingolstadt getestet. Nach Herstellerangaben sollen die Produkte vor allem mit optischen Effekten nach dem Auftragen auf den Lack überzeugen. Deswegen erhalten die Optik und die Haptik beim Test die meisten Punkte. Getestet wird auf schwarz lackierten, glanzpolierten, anschließend entfetteten und mit BasisShampoo gewaschenen Testblechen. Zur Bewertung der farbauffrischenden Wirkung wird ein Graumaßstab nach ISONorm herangezogen. Das Oberflächenbild (Wolken, Hologramme, Homogenität) wird nach Augenmaß beurteilt, die Oberflächenglätte mittels eines Tuchtests. Um die glanzerhöhende Wirkung zu testen, werden auf 70 Glanzeinheiten vormattierte Testbleche verwendet. Messung des Glanzgrades einmal vor der Anwendung und einmal danach.
Detailer sollen auch Langzeitschutz bieten. Um diesen zu prüfen, wird die wasserverdrängende Wirkung gemessen. Die Methode: Das behandelte Testblech steht in einem 30GradWinkel unter einem Wasserstrahl. Die Durchflussmenge beträgt 480 Liter je Minute. Danach wird die Zeit gemessen, die das Wasser benötigt, um komplett abzufließen. Bei einem unbehandelten Blech beträgt die Zeitdauer dafür sechs Sekunden. Je schneller das Wasser abläuft, desto mehr Punkte. Um die Waschbeständigkeit zu testen, werden die Bleche bis zu 15-mal mit einem 1,5kgNormgewicht im Kreuzgang von Hand mit Basis-Shampoo gewaschen. Nach jedem Waschdurchgang wird erneut die Zeitdauer des Ablaufens gemessen.
Quelle: KÜS-Bundesgeschäftsstelle (ots)