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Hanfblatt statt Hakenkreuz: Jahdolf und das Großkaribische Reich

Archivmeldung vom 20.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Das Cover des Comics "Jahdolf und das Großkaribische Reich". /  Bild: "obs/Metronom Verlag"
Das Cover des Comics "Jahdolf und das Großkaribische Reich". / Bild: "obs/Metronom Verlag"

Kündigte sich drohendes Unheil an, als Hitlers Geburtstag und der weltweite "Marihuana-Tag" in diesem Frühjahr auf das gleiche Datum fielen? Für das Autorenduo Manuel Grebing und Stephan Scheler war dieser kalendarische Zufall jedenfalls Anlass genug, jetzt ihr neues Buch zu veröffentlichen. Mit "Jahdolf und das Großkaribische Reich" handelt es sich dabei um einen außergewöhnlichen Comic, der in Kooperation mit einem Frankfurter Illustrator entstanden ist.

Der 112 Seiten umfassende Band ist mit einer provokanten Armbinde umspannt, doch das Buch ist weit harmloser als es aussieht. In punkto Humor und Sarkasmus liegt man nahe bei Walter Moers, Helge Schneider oder Timur Vermes - geht nach dessen Erfolg von "Er ist wieder da" aber noch etwas weiter und belegt einen wahrhaft erschreckenden Umstand: Er ist überall!

"Jahdolf und das Großkaribische Reich" ist die Geschichte eines Jamaikaners, der beim Rauchen eines Joints durch ominöse Verstrickungen qualvolle Nazi-Visionen durchlebt und sich fortan zur Figur des Jahdolf entwickelt. Schon nach kurzer Zeit unterjocht der Tyrann zusammen mit Gefährten wie Herman the German, Earnie Rumble oder Albert Spear die gesamte Region; doch ihm gegenüber stehen die weisen Hüter der Rastafari-Religion, die sich mit Teilen der Bevölkerung zum Widerstand zusammenschließen. So entbrennt nicht nur ein Kampf um Kingston, sondern auch ein wüster Krieg in der Karibik...

In den Comic eingeflossen sind dabei wissenswerte Hintergründe zur Kultur der Rastas, naheliegende Wortspiele wie "Sieg High" oder "Propaganja" und zahlreiche Skurrilitäten aus der NS-Zeit - so zum Beispiel der tatsächliche Kosename Hitlers für Eva Braun ("Hascherl").

Quelle: Metronom Verlag (ots)

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