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Hundefutter Deklarierungen, wo die Hersteller tricksen

Archivmeldung vom 12.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: HUNDEO
Bild: HUNDEO

Ein Hund ist der beste Freund des Menschen. Da versteht es sich von selbst, dass Herrchen das Beste für ihn möchte und genau hinschaut, was im Futternapf seines geliebten Vierbeiners landet. In der Praxis gestaltet sich der Futtereinkauf dann oft schwieriger als gedacht: Das riesige Sortiment an Hundefutter ist überwältigend.

Bild: HUNDEO
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Ob Trockenfutter, Dosenfutter oder Frischfutter - viele Hundebesitzer scheitern an der Frage nach dem richtigen Futter. Sie vergleichen online auf Portalen wie Hundeo, die einen dabei helfen zu finden welches Hundefutter das Beste ist. Oft werfen Sie aber keinen genaueren Blick auf seine Inhaltsstoffe. Denn so ein Testbericht hilft im groben weiter, jedoch ohne eigene Kenntnisse bringen Sie einen auch nicht zum Ziel.

Zwar ist die Qualität des Tierfutters in Deutschland verhältnismäßig hoch, jedoch hält das die Hersteller nicht davon ab, minderwertige Zutaten zu verwenden. 

Das Hundefutter A-Z: Hier tricksen die Hersteller

1. Die Extraportion Fleisch

Was auf der Verpackung vielversprechend klingt, entpuppt sich öfter als echtes Ekelpaket: Wer bei tierischen Nebenerzeugnissen an Innereien denkt, liegt falsch. Bei Herz, Lunge, Leber und Co. handelt es sich um Kategorie 2 der Schlachtabfälle und sie sind somit nicht für die Weiterverarbeitung zur Tiernahrung geeignet, da die Innereien infektiös sein könnten. Lediglich sogenanntes Kategorie 3 - Material landet im Hundefutter. Diese Kategorie umfasst unter anderem Fischabfälle, Kadaver aus Wildunfällen sowie Haare und Hörner von anderen Tieren. Kurz: Fleisch ist nicht gleich Fleisch. Es empfiehlt sich daher, auf einen möglichst niedrigen Anteil an tierischen Nebenerzeugnissen zu achten und auf einen hohen Anteil an Fleisch. Nur hierbei handelt es sich um hochwertiges Muskelfleisch. 

2. Fremdkörper als Gesundheitsrisiko

Gehen im Verlauf der Produktion Maschinen kaputt, kommt es vor, dass sich Fremdkörper wie Plastikteile und scharfkantige Metallteilchen im Futter befinden. Dahinter steckt selten eine böse Absicht des Herstellers, sondern Unachtsamkeit der Mitarbeiter. Bisher gab es zwar nur wenige bekannte Fälle, in denen Plastik im Fressnapf landete, ein genauer Blick in den Fressnapf kann jedoch nicht schaden, um mögliche Verunreinigungen zu erkennen, bevor sie im Verdauungstrakt des Hundes landen und dort Schäden anrichten. 

3. Konservierungsmittel und Antioxidantien

Beide Inhaltsstoffe verhindern, dass das Futter verdirbt. Antioxidantien stehen dabei aber unter Verdacht, Krebs und Allergien zu fördern, während Konservierungsmittel erst bei einer Feuchtigkeit von 14% notwendig sind. Konservierungsmittel sind leicht zu erkennen, da sie mit den E-Nummern E20, E201 und E202 gekennzeichnet sind. Futter ohne konservierende Zusatzstoffe ist gesünder, sollte aber korrekt gelagert werden. 

4. Pflanzliche Nebenprodukte

Pflanzliche Abfälle wie Erdnussschalen oder Stroh klingen zunächst nicht gesund. Sie sind allerdings wichtig: Hunde sind Allesfresser und brauchen den durch pflanzliche Produkte gegebenen Fasergehalt für ihre Verdauung. 

5. Rohprotein

Rohprotein ist ein anderes Wort für die im Futter enthaltenen Eiweißverbindungen. Diese müssen nicht immer hochwertig sein. Wichtig ist nur der prozentuale Bestandteil und dem Anteil von Aminosäuren. Enthält das Protein mindestens 0,5% Methionin und 1% Lysin, kann von wertvollem Muskeleiweiß ausgegangen werden. Liegt der Wert deutlich darunter, kann es sich auch um eine Mischung aus Geflügelfedern oder Klarschlämme handeln. 

6. Sensorische Zusatzstoffe

Damit es dem Hund noch besser schmeckt, fügen die meisten Hersteller dem Futter Farbstoffe und Geschmacksverstärker hinzu. Diese Inhaltsstoffe bringen dem Hund keine gesundheitlichen Vorteile und sollten nur in kleinen Mengen im Futter enthalten sein. 

7. Was Herrchen frisst, kann seinem Hund nicht schaden

So oder so ähnlich scheinen manche Hersteller zu denken, wenn sie ihrem Futter ordentlich Getreide zugeben. Dass Getreide lediglich ein Sattmacher ist und dem Hund so gut wie keine Nährstoffe zu bieten hat, ist dabei den wenigsten Hundebesitzern bekannt.  Getreide ist eine günstige Zutat, die als Indiz für minderwertiges Futter gilt. Wird der Hund nicht ausgerechnet von Allergien geplagt, schadet es ihm zumindest nicht und kaum ein Futter auf dem Markt kommt komplett ohne Getreide aus. 

8. Unterschiedliche Deklarierungen

Grundsätzlich lassen sich zwei Deklarations - Arten unterscheiden: Die offene und die geschlossene Deklaration. Die geschlossene Deklaration fasst alle Nährstoffe in Gruppen zusammen. Bei der offenen Deklaration sieht es anders aus: Hier sind die einzelnen Gruppen entschlüsselt und alle Inhaltsstoffe werden aufgelistet. Es empfiehlt sich also, von vornherein darauf zu achten, dass die oben genannten Inhaltsstoffe einzeln aufgelistet sind. 

9. Jeder Hund is(s)t anders

Selbst hochwertiges Hundefutter kann dem Hund schaden, wenn es nicht auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. 
Das Alter des Hundes spielt beispielsweise bei der Wahl des richtigen Futters eine große Rolle. Ein junger Hund bewegt sich weitaus mehr als ein Senior und benötigt dementsprechend mehr Energie. Manch ein Hund reagiert allergisch auf Getreide, ein anderer verträgt bestimmte Konservierungsstoffe nicht. Um das Futter perfekt auf den Hund abzustimmen, führt kein Weg an einem Besuch beim Tierarzt vorbei. 

Fazit

Trotz hoher Qualität des Tierfutters in Deutschland, gibt es unter den Tierfutter-Herstellern schwarze Schafe, die mit der Unwissenheit des Kunden spielen und minderwertige Nahrungsbestandteile positiver vermarkten, als sie eigentlich sind. Wer nicht die Zeit oder das Geld hat, das Futter seines Hundes selbst zuzubereiten, ist mit einem genauen Blick auf das Etikett gut beraten. Sind die Tricks der Hersteller erst einmal bekannt, stellt die Wahl des Richtigen Hundefutters keine große Hürde mehr dar.

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