Mehrere Staaten wollen Freiwilligkeitserklärungen vor Abschiebungen
Archivmeldung vom 09.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićMehrere Staaten verlangen von ihren aus Deutschland abzuschiebenden Bürgern, dass diese ihrer Rückführung selbst zustimmen. Das berichtet die "Welt am Sonntag". Niedersachsens Innenministerium teilte demnach mit: "Freiwilligkeitserklärungen werden unter anderem von folgenden Staaten gefordert: Äthiopien, Somalia, Iran, Jordanien, China."
Auf die Frage, ob die genannten Staaten nur ausnahmsweise oder von allen
Kandidaten diese Freiwilligkeitserklärungen unterschreiben lassen,
antwortet das Ministerium: "Die Herkunftsstaaten, die eine
Freiwilligkeitserklärung fordern, machen die Rücknahme ihrer
Staatsangehörigen, zu der sie im Übrigen völkerrechtlich verpflichtet
sind, von der Abgabe dieser Erklärung abhängig. In welcher Form dies zu
geschehen hat, wird von den Herkunftsstaaten vorgegeben. Oftmals erfolgt
dies durch Unterschreiben einer entsprechenden Erklärung."
Wie
ein leitender Beamter, der solche Fälle mehrfach selbst bearbeitet hat,
der "Welt am Sonntag" sagte, wird in solchen Fällen versucht, die
ausreisepflichtigen Iraner oder Somalier "zu überreden", dass sie die
Freiwilligkeitserklärung unterschreiben. Häufig würden dafür auch
Geldzahlungen angeboten, die aber "nicht sehr hoch" seien.
CDU-Innenpolitiker
Detlef Seif sagte der Zeitung: "Länder, die eine Rücknahme ihrer Bürger
von deren Freiwilligkeitserklärung abhängig machen, bürden den
europäischen Staaten ihre Probleme auf. Deutschland muss, sollte und
kann in dieser Frage deutlich mehr Druck auf diese Staaten machen, auch
gerade auf europäischer Ebene." Falls die Herkunftsländer davon nicht
abrückten, sollten Einschränkungen bei der Visavergabe angedroht werden,
etwa für Geschäftsleute oder Parteifunktionäre, so Seif.
Quelle: dts Nachrichtenagentur