Bush-Fan muß ins Gefängnis
Archivmeldung vom 13.07.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeDänemark: Haft für Kriegsbefürworter wegen Diskriminierung von Deutschen und Franzosen. www.jungewelt.de, berichtet
Aus dem Inhalt:
Ein dänischer Pizzabäcker muß seine Liebe zu Bushs Krieg teuer bezahlen. Weil er Deutsche und Franzosen nicht bedienen wollte, sitzt Aage Bjerre seit Dienstag im Gefängnis. Der 46jährige hatte kurz vor Beginn des Irak-Kriegs im Februar 2003 Schlagzeilen mit der Ankündigung gemacht, er werde Touristen aus Deutschland und Frankreich wegen der Kriegsgegnerschaft ihrer Regierungen keine Pizza mehr verkaufen. Ein dänisches Gericht verurteilte ihn deshalb wegen Diskriminierung zu einer Geldstrafe von 750 Euro. Bjerre weigerte sich zu zahlen und mußte deshalb nun eine achttägige Haftstrafe antreten.
»Ich mache das, um meine Sympathie für die Vereinigten Staaten zu bekunden. Es zeigt, wie ernst es mir ist«, sagte der Pizzabäcker der Nachrichenagentur AP. Wegen seiner »Geschäftspolitik« habe er bereits sein Restaurant auf der Insel Fanö schließen müssen. Zwar habe er aus den USA Hunderte Fanbriefe erhalten, viele Dänen fanden die Schilder in seinem Restaurant, auf denen Deutschen und Franzosen der Eintritt verboten wurde, aber wohl nicht so lustig: Er habe fast 50 000 Kronen (7 500 Euro) durch Umsatzeinbußen und Vandalismusschäden verloren, berichtete Bjerre. »Ich kann es mir nicht leisten, eine neue Pizzeria zu kaufen. Und niemand will mich einstellen, weil alle wissen, daß ich keine Deutschen und Franzosen bediene.«
Ins Gefängnis nahm Bjerre ein Foto von US-Präsident George W. Bush und dessen Frau Laura Bush sowie eine amerikanische Flagge mit. Damit wollte er seine Zelle dekorieren. »Das wird den Raum freundlicher machen«, sagte er. (AP/jW)