Öffentliche Bäder müssen schließen, aber Briten-Premier heizt Pool mit Strom
Archivmeldung vom 15.03.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWährend die Bürger Strom sparen und fette Preise zahlen müssen, lassen es sich die Eliten gutgehen. Ein typisches Beispiel für „Wasser predigen und Wein trinken“ ist der britische Premier Rishi Sunak. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".
Weiter berichtet das Portal: "Er ließ sich bei seiner Wochenend-Residenz in Richmond einen Pool
bauen und heizt ihn mit Strom. Wegen des hohen Bedarfs muss das lokale
Stromnetzwerk aufgerüstet werden. Indes müssen öffentliche Bäder im Umkreis wegen der hohen Energiekosten zusperren.
Helikopter statt Bahn
Sunak kaufte das Haus 2015 für 1,5 Millionen Pfund, kurz nachdem er Abgeordneter des Wahlkreises Richmond geworden war. Er besucht das Haus immer noch regelmäßig. Doch statt die direkte Bahnverbindung von London ins nahe gelegene Northallerton zu nehmen, fliegt er lieber mit seinem persönlich finanzierten Hubschrauber ein. Sein Wohnsitz ist ein imposantes, denkmalgeschütztes Herrenhaus mit weitläufigen Gärten, darunter ein privater See, ein Wehr und ein Bootshaus. Das Haus ist von einer weitläufigen Ansammlung isolierter Bauernhäuser umgeben, und die unmittelbaren Nachbargebäude sind drei Häuser, ein Bauernhof und die Überreste einer mittelalterlichen Siedlung. Ganz anders als seine anderen Privathäuser: ein neu gebautes Appartement mit Blick auf den Pazifik in Kalifornien und ein altes Kutscherhaus im Zentrum von London.
Auf der grünen Wiese
Sunaks neuer Pool wurde jedenfalls besonders umweltfreundlich auf grünem Ackerland gebaut, das bis vor kurzem als Weideland genutzt wurde. Als er dafür 2021 die Baugenehmigung erhielt, was auch Umbauten in der Residenz mit sich brachte, erhielt das zuständige Bauamt folgende Mitteilung: Das Gebäude füge sich perfekt in die Landschaft und werde wie ein umgebautes landwirtschaftliches Anwesen aussehen. Ein Bauamts-Mitglied merkte kritisch an: „Für mich sieht es aus wie ein ziemlich großer Bungalow.“ Ein Sprecher des Premierministers lehnte es ab, sich zu den Arbeiten in der Residenz zu äußern. Man geht jedenfalls nicht davon aus, dass Sunak seinen Status genutzt hat, um vom regionalen Stromversorger „Northern Powergrid“ (Stromversorger) bevorzugt behandelt zu werden. Entwickler und Unternehmen zahlen oft für die Aufrüstung des lokalen Stromnetzes, wenn sie neue Gebäude errichten, heißt es.
Stromschleuder
Britische Medien berichten indes süffisant: Während viele Briten horrende Stromrechnungen zahlen müssen und versuchen, ihren Verbrauch zu reduzieren, wurde kürzlich in einem abgelegenen Teil von North Yorkshire weitere Ausrüstung installiert, um zusätzliche Kapazität vom nationalen Stromnetz für das Anwesen des Premierministers bereitzustellen. Dies, weil Sunak sich einen neuen, beheizten Swimmingpool samt Fitnessraums und Tennisplatz auf dem Gelände des Herrenhauses bauen ließ, das er an den Wochenenden bewohnt. Die Ingenieure mussten die Stromleitungen im Haus aufrüsten und eine neue Verbindung zum öffentlichen Strom installieren, die über offene Felder verläuft.
Öffentliche Bäder schließen
Sunak wird die Kosten von schätzungsweise Zehntausenden von Pfund zusätzlich zu den laufenden Kosten des Energieverbrauchs für das Schwimmbad persönlich übernehmen. Der 12 Meter lange Swimmingpool ist jetzt fertig. Während Sunak und Familie dort bald gemütlich plantschen können, müssen umliegende Schwimmbäder die Gemeinde um Zuschüsse bitten, ihre Öffnungszeiten reduzieren oder ganz schließen. Wegen der hohen Stromkosten. In Summe könnte es 350 Einrichtungen betreffen, darunter eines, das ganz in der Nähe der Sunak-Residenz liegt."
Quelle: AUF1.info