Elfjähriger bringt Handgranate mit zur Schule
Archivmeldung vom 06.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Elfjähriger hat am Dienstag in Esterwegen (Landkreis Emsland) eine scharfe Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg in die Schule gebracht. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) berichtet, rückten Polizei und Kampfmittelbeseitigungsdienst an und beseitigten die zündbereite Granate.
Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes schafften die vier Zentimeter breite und 17 Zentimeter lange Sprenggranate aus der Schule. Sie soll nach Aussagen des Sprengmeisters in den nächsten Tagen entschärft werden. Für den Jungen bestand genauso Lebensgefahr wie für Mitschüler und Lehrer. Die Zündschnur der Granate, vermutlich ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, war nach Aussage des Sprengmeisters abgebrannt, die Zündsysteme freigelegt.
Der Vater des Jungen habe die Granate vor mehr als 30 Jahren in den Niederlanden gefunden und seitdem in einem Schrank im Keller gelagert, berichtete ein Sprecher der Polizei Emsland/Grafschaft Bentheim der NOZ. Der Vater habe nicht gewusst, um was genau es sich bei dem Fundstück handelte und es seinem Sohn zu Anschauungszwecken für den Unterricht mitgegeben.
Schulleiter Frithjof Eckstein alarmierte die Polizei, entschied sich jedoch gegen eine Evakuierung der Schule, um Panik unter den 43 Schülern zu vermeiden. Konsequenzen der Schule müsse der Elfjährige nicht befürchten. "Der Vater hat uns glaubhaft gemacht, dass es sich um einen fatalen Irrtum gehandelt hat", sagte der Schulleiter der NOZ. Auch der Kampfmittelbeseitigungsdienst will nach Aussage von Sprengmeister Clemens Stolte keine Rechnung ausstellen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)