Gegen 16.50 Uhr hatte eine aufmerksame Zeugin (41) von Köln - Fühlingen aus die Leitstelle alarmiert: "Da liegt eine junge Frau in der Gluthitze seit mindestens zweieinhalb Stunden in einem blauen BMW auf dem Parkplatz Merianstraße", so die Anruferin. Die eintreffenden Polizisten fanden dann auch die 30-Jährige auf der Rücksitzbank liegend an. Schlummernd. Und im Hochzeitskleid. Neben ihr eine Kiste mit Wodkaflaschen. Und ein Hochzeitsgeschenk. Weit und breit allerdings kein zugehöriger Bräutigam. Das Fahrzeug war komplett verschlossen. Für lautes Klopfen und Rufen der Beamten war die einsame Braut - offensichtlich tiefschlafbedingt - nicht empfänglich.

Letztlich kamen die Uniformierten nicht umhin, eine Seitenscheibe des Autos einzuschlagen. Auch die damit verbundene Lärmentwicklung riss die Träumende jedoch nicht aus dem Reich der Träume. Erst nachdem die Polizisten mehrfach an der frisch Vermählten gerüttelt hatten, erlangte die 30-jährige wieder das Bewusstsein. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Hitze im Fahrzeug bereits erheblich gestaut.

Auf Befragen konnte die noch weitgehend orientierungslos Wirkende zunächst keine Angaben darüber machen, wo sich ihr Ehemann befinde. Auch der Fahrzeugschlüssel war nicht auffindbar. Folgerichtig kletterte die 30-Jährige durch das eingeschlagene Fenster ins Freie.  Es stellte sich heraus, dass die "Gerettete" im benachbarten Anglerheim am Fühlinger See ihre Hochzeit bis in die Morgenstunden gefeiert hatte. In den Mittagsstunden war sie dann eigenen Angaben zufolge im Auto eingeschlafen.

In einem herbeigerufenen Rettungswagen wurde die erschöpfte Braut in ein Krankenhaus gefahren. Dort konnte sie nach ambulanter Behandlung bereits wieder entlassen werden. Ihr BMW wurde zur Eigentumssicherung sichergestellt. Wo und in welchem Zustand ihr Angetrauter die rauschende Ballnacht beendet hat, konnte vor Ort nicht eruiert werden.

Quelle:  Polizeipräsidium Köln