"Wettervorhersagen günstig": Tennet erwartet keine Stromausfälle wegen Netzüberlastung an Ostern

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Tim Meyerjürgens, Deutschlandchef des größten deutschen Übertragungsnetzbetreibers Tennet, erwartet nicht, dass es an Ostern zu Notabschaltungen und Stromausfällen kommt. "Für Ostern ist die Stromnetz-Prognose günstig", sagte Meyerjürgens der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Die Wettervorhersagen deuten aktuell darauf hin, dass es nicht zu viel Sonne gibt. Ich mache mir momentan keine allzu großen Sorgen."
Der Deutschlandchef von Tennet bezeichnete die befürchteten
Notabschaltungen, auf die an Ostern nun voraussichtlich verzichtet
werden kann, als "Ultima Ratio", um das Stromnetz vor einer Überlastung
zu schützen. "Als letztes Mittel können sogenannte Brownouts notwendig
werden, also eine kontrollierte Abschaltung einzelner Netzbereiche für
einen kurzen Zeitraum", sagte Meyerjürgens.
Ein Brownout, der
auch zu Stromausfällen bei privaten Haushalten führen kann, wäre ein
Novum in Deutschland. Grund für die Probleme sind Ungleichgewichte in
der Energiewende: Der Ausbau von Windkraft und Solarenergie ging in den
vergangenen Jahren schneller voran als der Bau neuer Stromleitungen.
Mit
kritischen Situationen, in denen das Stromnetz an seine Grenzen komme,
müsse Deutschland "in den nächsten zwei bis drei Jahren noch umgehen,
denn der notwendige Stromnetzausbau braucht Zeit", sagte der
Tennet-Manager. Betroffen von den Engpässen seien vor allem Regionen in
Deutschland, in denen in den vergangenen Jahren besonders viele neue
Solaranlagen installiert worden seien. Als Beispiel nannte Meyerjürgens
den Südosten Bayerns. "Da ist die Netz-Situation je nach Wetterlage am
angespanntesten."
Die Gefahr eines "Blackouts" bestehe dagegen
nicht, versicherte der Deutschlandchef von Tennet. Als Blackout
bezeichnen Fachleute einen unkontrollierten und großflächigen
Stromnetzausfall. "Dieses Risiko sehen wir nicht", sagte Meyerjürgens.
Tennet
ist der größte Betreiber im deutschen Stromübertragungsnetz. Dem
Unternehmen gehören Fernleitungsnetze zwischen Schleswig-Holstein und
Bayern. Sie zählen zur als besonders wichtig eingestuften kritischen
Infrastruktur in Deutschland.
Quelle: dts Nachrichtenagentur