Linke fordert VW-Großaktionäre zu Rückzahlung von Dividenden auf
Archivmeldung vom 07.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor dem Hintergrund möglicher Werkschließungen und betriebsbedingter Kündigungen beim kriselnden Autobauer Volkswagen hat die Parteivorsitzende der Linken, Janine Wissler, VW-Aktionäre dazu aufgefordert, Dividenden in Milliardenhöhe zurückzuzahlen.
"Es ist unfassbar schäbig, dass ein Konzern wie Volkswagen, der erst im
letzten Geschäftsjahr 4,5 Milliarden Euro an seine Aktionäre
ausgeschüttet hat, nun behauptet, er könne 5 Milliarden Euro nicht
auftreiben, um Werksschließungen und Entlassungen zu verhindern", sagte
Wissler der "Rheinischen Post" (Samstagausgaben).
"Wenn VW
wirklich so dringend Geld braucht, dann sollen die Großaktionäre wie der
Porsche-Piech-Clan diese 4,5 Milliarden Euro zurückzahlen." Wissler
sagte, es sei an der Zeit, dass nicht die Menschen in der Fabrik,
sondern die Verursacher der Misere Verantwortung übernähmen: "Es kann
nicht sein, dass die Zeche für jahrelanges Missmanagement die
Beschäftigten und am Ende der Steuerzahler zahlen, während sich die
Aktionäre weiter bereichern."
Um die Autoindustrie umzubauen und
gleichzeitig Jobs zu sichern, fordert die Linken-Chefin die Umsetzung
eines Vier-Punkte-Plans. Dafür sieht sie unter anderem eine staatliche
Weiterbildungsgarantie für Beschäftigte sowie die Förderung der
Produktion von E-Autos und modernen Zügen und Bussen vor. An den Kosten
für diesen Umbau will die Linken-Vorsitzende Konzerne und Aktionäre
beteiligen - und bringt auch radikale Ideen ins Spiel: "Wenn nötig,
müssen wir über Enteignungen und staatliche Beteiligungen nachdenken",
so Wissler.
Quelle: dts Nachrichtenagentur