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Verhalten: Streuner in der Moskauer U-Bahn

Archivmeldung vom 22.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Moskauer U-Bahn
Moskauer U-Bahn

Foto: A.Savin
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Geschichte kursiert im Internet, aber ist sie auch wahr? Ja, ergaben Recherchen für die Juli-Ausgabe von GEO: Es gibt tatsächlich streunende Hunde in der russischen Hauptstadt, die gelernt haben, die dortige U-Bahn zu benutzen. Und zwar systematisch, wie die inzwischen verstorbene Tierpsychologin Natalia Meschkowa von der Lomonossow-Universität herausfand.

Morgens fahren sie mit der Bahn ins Stadtzentrum, wo sie das meiste Futter ergattern können, um abends wieder in die Vorstädte zurückzukehren. Verwunderlich: Denn normalerweise scheuen Hunde das dichte Gedränge. Interessant sind auch ihre vielfältigen Strategien, an Essen zu gelangen. Während die "süßesten" Herumtreiber lieb um Happen betteln, schleichen sich andere raffiniert von hinten an Essende heran und bellen dann so laut drauflos, dass die Menschen vor Schreck ihren Snack fallen lassen. In der Metro seien die Streuner meist lammfromm, heißt es bei Meschkowa, sie verteidigen aber ihre Reviere. Die Haltung der Moskauer zu ihren "Intelligenzbestien" ist gespalten. Während viele stolz auf ihre klugen Streuner sind, versuchen Tierfänger, der Menge Herr zu werden - und erhalten so den Selektionsdruck, dass auch weiterhin nur die besonders Cleveren überleben.

Quelle: Gruner+Jahr, GEO (ots)

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