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Forscher raten statt Händeschütteln zu "Fist Bumps" oder Verbeugungen

Archivmeldung vom 30.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Händeschütteln: Soziale Geste kann krank machen. Bild: pixelio.at/joakant
Händeschütteln: Soziale Geste kann krank machen. Bild: pixelio.at/joakant

Bei sogenannten "Fist Bumps" werden im Vergleich zum klassischen Händeschütteln weniger Bakterien übertragen. "Händeschütteln ist ein sozialer Austausch von transienter Hautflora und stellt ein Gesundheitsrisiko dar", meint ein Hygiene-Experte gegenüber pressetext. Die Wissenschaftler der Aberystwyth University raten deshalb und vor allem in der Grippezeit ernsthaft zu "Faust-Grüßen" oder entsprechenden Vorbeugemaßnahmen.

Feuchte Hände, schraubstockartige Griffe oder eine unerträglich schlaffe Hand sind die geringsten Sorgen beim Händeschütteln. Forscher tränkten die Außenseite eines Gummi-Handschuhs mit E.Coli-Bakterien und testeten so eine Reihe von Begrüßungs-Methoden. Beim klassischen Händedruck wurden zehn Mal mehr Bakterien übertragen als bei Fist Bumps. Je kleiner die Kontaktfläche und je kürzer die Dauer der Berührung, desto weniger Bakterien.

Bereits die Zeitschrift "American Medical Association" appellierte auf ein Händeschüttel-Verbot in Krankenhäusern. Ein kräftiger Händedruck gehört in Spitälern zum guten Ton und soll zwischen Patient und Mediziner eine Vertrauensbasis schaffen. Dennoch ist laut den Ergebnissen der Aberystwyth University vor allem bei Grippe-Epedemien vom Händeschütteln abzuraten. "Der Händedruck ist ein Zeichen sozialer Kontaktaufnahme, welche kulturell verankert ist. Die Veränderung einer solch stark etablierten und akzeptierten Geste ist schwierig", so der Mediziner im pressetext-Interview.

Respektvolle Distanz von Vorteil

"Der sicherste Ansatz zur Vermeidung von Keim-Transfer wäre es, wenn wir die Verbeugung und den Knicks der viktorianischen Zeit wieder einführen. Eine Verbeugung aus respektvoller Distanz verhindert eine Übertragung von Bakterien bei der Begrüßung", erklärt Peter Hoffman, Experte für Infektions-Kontrolle von Public Health England. Bei Verzicht auf das Händeschütteln blieben immer noch 90 Prozent anderer Möglichkeiten, die Hände zu kontaminieren. Aus diesem Grund bliebe eine gründliche Desinfektion der Hände in keinem der Fälle aus.

Quelle: www.pressetext.com/Jasmin Gross

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