Velbert: Batman lebt - und andere Kuriositäten
Archivmeldung vom 28.02.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttEine ganze Reihe bemerkenswerter Einsätze beschäftigte am gestrigen Mittwoch, 27. Februar die Velberter Feuerwehr. Gleich mehrmals rückten die Einsatzkräfte wegen teilweise starker Rauchentwicklung aus, konnten aber jedes Mal auf die Vornahme von Löschmitteln verzichten. In einem Fall war sogar ein Verkehrsflugzeug involviert. Des weiteren registrierte die Feuerwehr den Tag über mehrere Tiertransporte - mit einer angeblich angriffslustigen Fledermaus als kuriosem Höhepunkt.
Daß die Kreisleitstelle im hessischen Offenbach ein Feuer in Velbert meldet, kommt nicht jeden Tag vor: Beim Flug über Velbert - vermutlich im Landeanflug auf Düsseldorf - hatte die Besatzung eines Verkehrsflugzeuges eine starke Rauchentwicklung am Boden entdeckt und dies der Deutschen Flugsicherung mitgeteilt. Über die Leitstelle Offenbach gelangte die Meldung an die Kreisleitstelle in Mettmann, die um 14.26 Uhr die Velberter Feuerwehr alarmierte. Ursprung der Rauchentwicklung sollte ein Gehöft in Velbert-Neviges im Bereich Zwingenberger Weg sein. Umfangreiche Erkundungen der daraufhin ausgerückten hauptamtlichen Wache wie auch die Überprüfung der von dem Verkehrsflieger übermittelten Koordinaten der vermeintlichen Einsatzstelle brachten keinerlei Ergebnis, so daß die Suche nach einem Feuer nach einer knappen Stunde abgebrochen wurde.
Eine weitere unklare Rauchentwicklung sorgte etwa zwei Stunden später für den nächsten Einsatz. Dieses Mal hatten Autofahrer starken Rauch über einem Waldgebiet nahe der Werdener Straße, etwa in Höhe des Windrades an der Stadtgrenze zu Essen gemeldet. Die Erkundung durch die hauptamtliche Wache bestätigte eine starke Rauchentwicklung im Bereich Hochfeld. Wie sich herausstellte, befand sich das zugehörige Feuer allerdings in einiger Entfernung im Hespertal. Dort brannten auf Essener Stadtgebiet gleich zwei Nutzfeuer, die von Feuerwehr und Ordnungsamt in der Nachbarstadt genehmigt waren. Ein Einsatz der Velberter Feuerwehr hatte sich damit erübrigt. Die erhebliche Rauchentwicklung sowie die Tatsache, daß die Feuer bereits über einen längeren Zeitraum brannten, legen allerdings nahe, daß diese auch Auslöser für die Brandmeldung des Verkehrsflugzeugs gewesen sein könnten.
Eine Rauchentwicklung, dieses Mal aus einer Dachgeschoßwohnung an der Röttgenstraße, führte um 18.18 Uhr zum nächsten Einsatz, nun von hauptamtlicher Wache und der freiwilligen Löschzüge Velbert-Mitte. Die ersten Einsatzkräfte vor Ort stellten in der betroffenen Wohnung leichten Brandgeruch fest. Wie sich kurz darauf herausstellte, war im Nachbarhaus ein Kaminofen entzündet worden, dabei war Rauch in die Dachgeschoßwohnung gezogen. Deren Inhaber wurde vorsorglich vom Rettungsdienst wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung untersucht, ein Transport ins Krankenhaus war jedoch nicht erforderlich. Die Feuerwehr kontrollierte den betroffenen Bereich mit einer Wärmebildkamera, nahm Messungen mit einem Gasmeßgerät in der Dachgeschoßwohnung vor und lüftete diese quer. Der Einsatz der Feuerwehr war gegen 19.00 Uhr beendet.
Der nächste ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Hauptamtliche Wache und die freiwilligen Löschzüge Velbert-Mitte rückten um 20.05 Uhr erneut aus, weil Nachbarn auf dem Balkon eines Gebäudes an der Höferstraße Rauch und Flammen entdeckt hatten. Auch hier war der Einsatz von Löschmitteln nicht erforderlich, da es sich bei dem Feuer um Holzkohle für einen Grill handelte, die in einem sogenannten Anzündkamin vorgeglüht wurde. Der Einsatz war daher nach einer halben Stunde beendet.
Den hauptamtlichen Kollegen blieben indessen keine zehn Minuten an der Wache bis zum nächsten Alarm: Autofahrer hatten einen verunglückten Pkw auf der Autobahn A 535 gemeldet, der Wagen sollte demnach im Bereich der Auffahrt Velbert-Zentrum (Fahrtrichtung Essen) in der Böschung liegen. Vor Ort war Minuten später schnell geklärt, daß das Fahrzeug keinen Unfall, sondern lediglich eine Panne hatte. Um den Wagen von der Beschleunigungsspur zu schaffen, hatte der Fahrer ihn weit rechts in den Grünstreifen gefahren. Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle bis zum Eintreffen der Polizei und sperrte bis dahin auch die Auffahrt der Anschlußstelle in Richtung Essen.
Gleich mehrmals mußten Kollegen der hauptamtlichen Wache außerdem zu Tiertransporten ausrücken. So fuhren sie um 12.37 Uhr nach Velbert-Langenberg, um an der Feldstraße einen herrenlosen Hund aufzunehmen und in ein Tierheim zu bringen. Dort wurde am Abend auch der Hund eines Patienten aus Neviges aufgenommen. Des weiteren bargen die Kollegen gegen 16.00 Uhr eine tote Katze an der Kuhler Straße in Velbert-Langenberg. Ungewöhnlich war hingegen der Anlaß eines Einsatzes gegen 20.00 Uhr: Ein Anrufer meldete, er sei von einer Fledermaus attackiert worden. Tatsächlich fanden die Einsatzkräfte den Mann mit einem kleinen Kratzer auf der Stirn in seiner Wohnung in der sechsten Etage eines Hochhauses am Heidekamp vor. Auch die Fledermaus, die sich offensichtlich in das Haus verirrt hatte, befand sich noch in der Wohnung. Sie wurde mit einem Kescher gefangen und im Freien ausgesetzt. Der Wohnungsinhaber wollte sich wegen des Kratzers eigenständig in ärztliche Behandlung begeben.
Es war übrigens nicht die erste Begegnung eines Flugsäugers mit der Velberter Feuerwehr: Im August letzten Jahres hatte sich eine Fledermaus die Antenne eines Feuerwehr-Kommandowagens als Ruheplatz ausgesucht und sich dabei so unglücklich verhakt, daß sie sich selbst nicht mehr befreien konnte. Eine Kollegin rettete sie schließlich aus ihrer misslichen Lage.
Quelle: Feuerwehr Velbert (ots)