Der Präsident des Dachverbandes mit mehr als 1000 Mitgliedsvereinen, Peter Müller, bestätigte am Freitag einen entsprechenden Vorabbericht der in Koblenz erscheinenden „Rhein-Zeitung“. 

Der Verband hatte in seiner Verbandszeitschrift alle weiblichen Bewerberinnen vorgestellt, damit die Leser per Abstimmung drei Mariechen auswählen konnten. Das Foto von „Maria Funk“ alias Sven Brinkmann im Mariechenkostüm wurde aber nicht veröffentlicht. Brinkmanns Verein „Koblenzer Narrenbunt für Schwule, Lesben und Freunde“, der dem RKK angehört, fragte nach. Schließlich sei die Bewerbung des Homosexuellen kein Scherz gewesen. Karneval werde bei dem Verein genauso ernsthaft und engagiert gefeiert wie in anderen Vereinen auch. 

Der RKK setzte daraufhin die Wahl aus. Müller wies jeglichen Verdacht der Diskriminierung zurück. Ein Mann als Mariechen widerspreche der Tradition des Verbands: „Mariechen der RKK ist nun mal von jeher ein Mädchen“, sagte der Präsident. Der Vorstand wolle nach der Session darüber beraten, ob die RKK sich dann „dem öffentlichen Druck beugen“ und künftig auch Männer bei den Wahlen zulassen oder aber gar keine Funkemariechen-Wahlen mehr abhalten wird. Sollte es Wahlen geben – der 34-jährige „Maria Funk“ will dann laut Zeitung einen neuen Anlauf nehmen