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Melitta produziert millionenfach medizinische Schutzmasken in Filtertüten-Form

Archivmeldung vom 11.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Melitta Kaffeefilter
Melitta Kaffeefilter

Foto: Queeste
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der für Kaffee, Filtertüten und Staubsaugerbeutel bekannte Melitta-Konzern mit Sitz in Minden produziert in der Corona-Krise jetzt auch millionenfach Schutzmasken für den medizinischen Einsatz - in der Form der bekannten Filtertüte. Das berichtet das in Bielefeld erscheinende WESTFALEN-BLATT (Freitagausgabe). Melitta hat demnach Teile seiner Filtertüten-Produktion in Minden umgerüstet.

Für die Atemmasken kommt - im Gegensatz zum braunen Kaffeefilterpapier - ein dreilagiges, weißes Spezialvlies zum Einsatz. Das Unternehmen spricht von einer Atemmaske mit sehr guten Filtrations-, Atem- und Trageeigenschaften. Das Material erfülle den euopäischen Standard für OP-Masken mit einer Bakterien-Filtrations-Effizienz von mehr als 98 Prozent. Damit sei ein medizinischer Einsatz möglich. Befestigt werden die kurzfristig entwickelten Masken im ersten Schritt mit einem Clip oder Gummibändern.

"Mit unseren Produktionskapazitäten sind wir in der Lage, in kürzester Zeit sehr hohe Mengen an Atemmasken herzustellen", sagt Jero Bentz, Mitglied der Unternehmensleitung und persönlich haftender Gesellschafter der Melitta Group. In der ersten Produktionswoche vor Ostern seien rund eine Million dieser Masken produziert worden. Die bestehenden Kapazitäten ermöglichten kurzfristig die Herstellung von bis zu einer Million Masken pro Tag, teilte Melitta mit. Die Stückzahlen könnten zudem in der industriellen Produktion sukzessive um ein Vielfaches erhöht werden, sofern die Vormaterialien in ausreichender Menge zur Verfügung stünden.

Neben Deutschland will Melitta auch in Werken in den USA und Brasilien Atemmasken für Nord- und Südamerika herzustellen. Zudem plant das Unternehmen eine Weiterentwicklung der Masken in weiteren Ausbauschritten. Auch an der Entwicklung von Marken der Standards FFP2 und FFP3 werde gearbeitet.

"Wir sind davon überzeugt, in Sachen Qualität und Menge und in Verbindung mit der kurzfristigen Verfügbarkeit, einen signifikanten Beitrag zur Gesundheit der Menschen und zur Milderung der Einschränkungen aufgrund der Corona-Epidemie liefern zu können", erklärte Bentz.

Zuvor hatte das WESTFALEN-BLATT bereits berichtet, dass die Melitta-Tochterfirma Wolf PVG, die im westfälischen Spenge für die Konzernmarke "Swirl" Staubsaugerbeutel herstellt, ein Spezialvlies für eine Mehrwegmaske für den medizinischen Einsatz zuliefert. Diese waschbare Maske ist eine Entwicklung des Mindener Unternehmens Sitex. Die private Krankenhaus-Zentralwäscherei zählt mit Systempartnern etwa ein Drittel der deutschen Kliniken zu ihren Kunden.

Die Hybridmaske könne in einem speziellen Waschverfahren desinfizierend aufbereitet und 100 bis 200 Mal eingesetzt werden - jeweils mit einem frischen Vlies. "Wir können damit ein Vielfaches an Einwegmasken ersetzen", erklärte Sitex-Sprecher Moritz Schäpsmeier. "Wir hoffen, bis Ende nächster Woche 10.000 bis 20.000 Stück im Umlauf zu haben und dann sukzessive aufzustocken."

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)


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