Striptease zur Beerdigung - Kuriose Bräuche rund um den Globus
Archivmeldung vom 02.03.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÜberall auf der Welt gibt es Sitten, die für andere Menschen und Kulturen befremdlich wirken - ob Baby-Brüllwettbewerbe oder Striptease zur Beerdigung. Die Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe 3/2013) berichtet über eine Reihe kurioser Bräuche.
Die Szene wirkt bizarr: Zwei wuchtige Sumo-Ringer stehen sich, bekleidet nur mit einer riesigen Windel, gegenüber. In ihren mächtigen Armen halten sie zwei Babys. Plötzlich kommt ein Priester, hält sich eine bunte Gruselmaske vors Gesicht und schreit die Kleinen so lange an, bis sie aus vollem Hals plärren. Nun könnte man vermuten, dass die Mütter der Kinder völlig verängstigt aufspringen und ihre Kleinen an sich reißen. Stattdessen schauen sie dem Spektakel lachend zu und freuen sich umso mehr, je stärker ihr Baby schreit. Denn das Kind mit dem lautesten Brüllorgan ist der Sieger dieses skurrilen Wettkampfes, der in Japan seit 400 Jahren Tradition hat: Das "Nakizumo-Festival", auch "Heul-Sumo" genannt, ist ein religiöses Ritual, das in verschiedenen Regionen des Landes gefeiert wird und dem Wohl der Kinder dienen soll. Ein altes japanisches Sprichwort besagt nämlich, dass ein schreiendes Kind schneller wächst. Folglich bedeutet das: Je lauter der Brüller, desto besser seine Zukunftsaussichten.
Die Briten hingegen glaubten früher, dass es Glück bringe, wenn der erste Weg eines Neugeborenen nach oben führt. Deshalb musste die Hebamme das Neugeborene möglichst sofort nach der Entbindung eine Treppe hinauftragen - oder ersatzweise mit ihm auf einen Stuhl oder eine Leiter klettern.
Seltsame Todesbräuche gibt es in China. Häufig werden extra Striptease-Tänzerinnen engagiert, um besonders viele Besucher zu Todesfeiern zu locken. Denn gemäß einer alten Tradition ist die Ehre des Toten an der Zahl der Trauergäste abzulesen. Das bedeutet: Je größer die Trauergemeinde, desto höher das Ansehen des Verstorbenen. Um aus der Beerdigung ein spektakuläres Event zu machen, treten die Tänzer nackt, teilweise sogar mit Schlangen auf, baden vor dem Publikum oder ziehen männlichen Zuschauern schon mal die Hosen herunter und fordern sie zum Tanz auf.
In Indien ist es Tradition, dass schwangere Frauen das Wasser trinken, in dem sich der Kindsvater vorher den großen Zeh gewaschen hat. Dadurch soll das Kind, so der Glaube, später einmal die Stärke des Vaters erben.
Quelle: Gruner+Jahr, WUNDERWELT WISSEN (ots)