Amnesie trifft Dreistigkeit
Archivmeldung vom 26.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür einen 20-jährigen Mann aus Griesheim und eine Streife der Polizeiautobahnstation Südhessen verlief der Freitag (23.1.) ab 13:45 Uhr gänzlich anders, als es sich alle Beteiligten bis zu diesem Zeitpunkt hätten träumen lassen.
Anfang allen Übels - eine Panne an einem Honda Prelude. Dieser unglückliche Umstand zwang den 20-Jährigen zunächst zu einem Nothalt Höhe Bickenbach. Für die Autobahnpolizei routiniertes Alltagsgeschäft, stoppte die Streife, um zunächst ihre Hilfe anzubieten. Der Fahrer hätte das Fahrzeug soeben aus Viernheim geholt, um es weiterzuverkaufen. Aus diesem Grund habe er es auch nur mit Kurzzeitkennzeichen versehen. Gesagt - geschaut! Dachten sich die Ordnungshüter und erblickten erste Merkwürdigkeit: die Kennzeichen waren bereits seit fast drei Monaten abgelaufen. Merkwürdig war weiter die Begründung des Mannes, er habe die Kennzeichen auf einem Schrottplatz gefunden und diese lediglich für die Überführung angebracht. Als ihn die Beamten mit der Tatsache vertraut machten, dass der Wagen zudem seit Mai 2007 offiziell stillgelegt wurde, fuhr der Ertappte mit Merkwürdigkeit Numero Drei weiter fort. Das Auto solle, entgegen erster Aussage, aus Groß-Gerau stammen, Name und Anschrift des Händlers wusste der Käufer nicht mehr. Als die Ordnungshüter den Führerschein sehen wollten, musste man abermals passen. Einen solchen besaß der gebürtige Pole nicht. Alles in allem sammelten sich an diesem Nachmittag somit nicht nur die Merkwürdigkeiten, sondern auch die Strafanzeigen: Gegen den Mann wird nun wegen Urkundenfälschung, Kennzeichenmissbrauch, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und Fahren ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Hätte der polizeilich bereits hinreichend bekannte "Pannenfahrer" mal nicht zu sehr der Pannenstatistik vertraut...
Quelle: Polizeipräsidium Südhessen