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"We deliver!": Burger-Geburt löst Boykott aus

Archivmeldung vom 06.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Burger Urge via Facebook
Bild: Burger Urge via Facebook

Die australische Schnellrestaurantkette Burger Urge hat es sich mit einem neuen Werbeplakat bei Tausenden seiner Kunden verscherzt, denn das Abbilden der Entbindung eines Burgers im Kreissaal ist selbst für viele Australier zu viel des Guten.

Der Lieferservice sollte den Umsatz ankurbeln, stattdessen entpuppte sich das Plakat als Startschuss eines Shitstorms. Darauf zu sehen sind die gespreizten Beine einer Frau, die unter dem Beistand eines Arzthelfers einen Burger zur Welt bringt. "We deliver!" ("Wir liefern!") prangt in großen Lettern über der Szenerie. Das Wortspiel soll sich auf die Geburt beziehen und parallel den Lieferservice bewerben.

Das Unternehmen teilte das Werbeplakat auch auf Facebook, wo gleich darauf ein Sturm der Entrüstung entbrannte. Die meisten Kommentatoren warfen Burger Urge Sexismus vor und riefen zum landesweiten Boykott der Kette auf. "Ihr könnt auch lustig sein, ohne es auf Kosten von Frauen zu machen. Sucht euch eine bessere Agentur", heißt es in einem Kommentar.

Kampgane läuft weiter

"Claims aber auch Bilder sollten so gestaltet werden, dass sie nicht als Einladungen zum Missverstehen oder Umdeuten verstanden werden - wobei es hierfür natürlich keine Gewähr gibt. Klar ist aber auch: Unternehmen, Marken und Konzerne haben die Deutungshoheit darüber, wie ihre Botschaften, Logos und Kampagnen verstanden beziehungsweise interpretiert werden, längst verloren. Strategische Kommunikation gleicht also zunehmend einem dreidimensionalen Schachbrett auf mehreren Ebenen. Das macht sie so spannend!", so Kommunikationsexperte Ed Wohlfahrt im Gespräch mit pressetext.

Trotzdem bildete sich auch eine Gruppe, die das Plakat nicht so schlimm empfand, den Humor verteidigte und sich mit dem Unternehmen verband. Dieses bedauert dennoch den Ärger: "Wir entschuldigen uns bei all jenen, die wir verärgert haben. Aber wir sehen uns nicht gezwungen, die Kampagne zurückzuziehen", so Sean Carthew von Burger Urge. "Wir glauben, dass die meisten intelligenten Menschen den Humor in der Werbung wirklich nachvollziehen können."

Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey

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