Indien: Landrat rät zum Verkauf der eigenen Frau
Archivmeldung vom 27.07.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer indische Landrat Kanwal Tanuj hat in seiner Rede für die Swachh Bharat Mission mit dem Hinweis, doch die eigene Frau zu verkaufen, wenn man schon keine WC-Anlage für sie bauen kann, für Entsetzen in den sozialen Medien gesorgt. Zahlreiche User fordern die indische Regierung auf, dem Verhalten des Politikers Einhalt zu gebieten.
Vor breitem Publikum wollte der indische Landrat Bürger darauf aufmerksam machen, dass der Bau von getrennten Toiletten in Indien für Frauen von erheblicher Bedeutung sei. In der Vergangenheit hätte es viele Vergewaltigungen gegeben, weshalb das Thema eine hohe Priorität habe. Bis dahin stimmte ihm das Publikum zu, doch mit seinem abschließenden Worten entfachte er einen heftigen Shitstorm auf Twitter, Facebook, Google+ und Co.
"Wegen des Mangels an Toiletten werden Frauen vergewaltigt und belästigt. Die Konstruktion einer Toilette kostet gerade einmal 12.000 Rupien", sagte Tanuj. Das sind etwa 160 Euro. "Sind 12.000 Rupien mehr wert als die Ehre der eigenen Frau? Wer lässt seine Frau vergewaltigen, nur um 12.000 Rupien zu behalten? Wenn das eure Einstellung ist, dann geht und verkauft eure Frauen. Diejenigen, die für ihre Frau keine Toilette errichten können, sollten ihre Frau verkaufen oder versteigern", so Tanuj abschließend.
Globales Entsetzen im Social Web
In Minuten verbreitete sich die Aussage im Web. User sind entsetzt über die diskriminierenden Worte des Regionalpolitikers. "Wie können Sie es wagen, auf diese Art und Weise in einer öffentlichen Veranstaltung zu reden? Haben Sie den Verstand verloren?", twittert ein verärgerter User. Nutzer zeigen sich vor allem über die Tatsache empört, dass Tanuj sich gleichzeitig für das Ende von Vergewaltigungen einsetzt, während er zum Verkauf von Frauen rät.
"Eine wirklich schockierende Antwort von Landrat Tanuj. Das zeigt wirklich das Toleranzverständnis dieser Person. Ich bin gespannt auf die Reaktion der Regierung", schreibt ein weiterer indischer Twitter-Nutzer. Bislang gibt es noch keine offizielle Stellungsnahme zur sexistischen Aussage. Weder die indische Regierung noch Tanuj selbst haben zum jetzigen Zeitpunkt auf die heftige Kritik reagiert.
Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey