Panne: Händler gratuliert unabhängigem Schottland
Archivmeldung vom 20.09.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer in London ansässige Online-Händler für Möbel, Teppiche und Dekorationsgegenstände, Made , hat am gestrigen Freitag, aus Versehen einen Newsletter ausgeschickt, in dem sich das Unternehmen freut, seine Produkte nun auch im "neuen Land Schottland" zu vertreiben. Die Marketing-Abteilung dürfte im Zuge des gestrigen Referendums zwei Varianten vorbereitet haben, von denen nach der gescheiterten Abspaltung Schottlands nun die falsche verschickt worden ist.
"Der Fauxpas ist nicht nur peinlich, sondern zeigt auch eine stümperhafte Vorbereitung zum Referendum. Anstatt sich verdummbeutelnd und mehr als plump anzubiedern und den Kunden nach dem Mund zu reden, hätte man einen Achtungserfolg erzielen können", so Marken-Experte Thomas Otte auf Nachfrage von pressetext. In der E-Mail wurden blaue Waren im Stil der schottischen Fahne sowie ein Rabatt für die Region angeboten.
Laut Otte hätte sich Made statt ausschließlich anbiedernd auch diplomatisch zeigen können - nämlich freiheitliche Bestreben jeder Art zu unterstützen, aber auch gerne vereinigte Briten als Kunden im ganzen Land anzusprechen. "Eine Win-Win-Situation zu schaffen, wurde leichtfertig verspielt. Made hat die Chance vertan, glaubwürdig und authentisch zu wirken. Denn Kunden sehen nun klar, dass die Inhalte der E-Mail nicht aus eigener Überzeugung kamen", sagt Otte.
Korrigierte Version wenig später
Made hat inzwischen reagiert. In einer nur wenige Minuten später ausgesendeten E-Mail lieferte das Unternehmen eine Entschuldigung. Darin war, kaum zu überlesen, das Wort "Sorry" zu finden. Statt eines schottisch-blauen Liebessessels wurde nun der Sessel "Edward Jack" beworben. Dieser hat auf der Rückenlehne einen unübersehbaren Union Jack des Vereinigten Königreichs. Die Schotten hatten am Donnerstag mit 55 Prozent gegen eine Abspaltung gestimmt.
Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann