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Physiker aus Kasan ficht Strafe für überhöhte Geschwindigkeit mit Doppler-Effekt an

Archivmeldung vom 03.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Uwe Steinbrich / pixelio.de
Bild: Uwe Steinbrich / pixelio.de

Ein Doktor für Physik und Mathematik hat die Richtigkeit der Messung der Geschwindigkeit seines Fahrzeuges durch den Radar „KRIS-P“ angefochten, indem er den Doppler-Effekt zu Hilfe zog, so die Zeitung „Wetschernjaja Kasan“.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "Das Fahrzeug „Lada Granta“ des Doktors für Physik und Mathematik, Juri Gorjunow, geriet im August 2015 ins Objektiv des Mobilkomplexes „KRIS-P“. Dies geschah im Bezirk Wyssokogorsk in Tatarstan, am 822. Kilometer der Autobahn Moskau-Ufa.

Laut den Messungen der Kamera war Gorjunows Auto mit einer Geschwindigkeit von 92 km/h gefahren, womit es die zulässige Norm um 22 km/h überschritten hatte. Dafür wurde der Dozent einer Kasaner Hochschule mit 500 Rubel Strafe belegt.

Gorjunow war überzeugt, dass sein Tachometer maximal 80 km/h registriert hatte, und beschloss deshalb zu erforschen, wie der Radar funktioniert.

„Ich habe versucht mir das zu erklären und habe angefangen, die Fotos in dem Strafzettel aufmerksam zu untersuchen; dabei fiel mir auf, dass der Zähler des Fotoradars niedriger als der Boden meines Autos angebracht ist“, betont Gorjunow.

„Als Physiker kam ich zu dem Schluss, dass unter diesen Umständen die Verbreitung von Radiowellen in dieser Luftschicht reduziert wird und die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessung sich deswegen als erhöht erweisen“, sagt der Dozent aus Kasan.

Die Angaben zur Verbreitung von Radiowellen in der Atmosphäre sowie zum Doppler-Effekt (Änderung von Frequenz und Länge der Strahlungswelle, die vom Betrachter wahrgenommen und durch die Bewegung der Strahlungsquelle bzw. des Betrachters verursacht wird), auf dem die Funktion des Radars beruht, nutzte Gorjunow zur Verteidigung vor Gericht.

Schließlich gelang es Gorjunow nachzuweisen, dass das Gerät „KRIS-P“ in dem Fall nicht korrekt positioniert war und dass neben ihm trotz der vorhandenen Anweisung kein Verkehrspolizist stand. Das Gericht von Wyssokogorsk hob die Strafe auf."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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