Polizei und Nachbarn ziehen Münchner Rentnerpaar vor Gericht
Archivmeldung vom 30.05.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeil sie Pfandflaschen aus einem Altglascontainer fischten, ist ein älteres Paar aus München vor Gericht gekommen, berichtet die Münchner Tageszeitung.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "Nach Polizeiangaben hatte das Paar, ein Rentner und seine Frau, im Oktober vergangenen Jahres mit einem Greifarm Flaschen aus einem Container in Ramersdorf geholt, was von Nachbarn beobachtet worden sei. Bevor das Paar die Flaschen im nächstgelegenen Supermarkt einlösen konnte, rückte die von den besorgten Anwohnern alarmierte Polizei an.
Trotz der Tatsache, dass die Pfandflaschen von Anfang an nicht in einen Altglascontainer gehörten und kein Schaden für irgendjemanden entstanden ist, landete der Fall vor Gericht, wobei der Staatsanwalt sogar Strafbefehle wegen Diebstahls beantragte.
Obwohl dies vom Richter abgelehnt wurde, wollte die Staatsanwaltschaft aber offenbar nicht lockerlassen und legte eine Beschwerde ein, die zum Glück des Ehepaars nun vom Landgericht abgewiesen wurde.
„Was für arme Menschen. Nicht das alte Ehepaar, nein: die petzenden Nachbarn, die merkwürdig übereifrigen Polizisten – und vor allem die Staatsanwaltschaft, die nicht locker lassen wollte. Manchmal stimmt es eben doch: armes Deutschland!“, schreibt dazu der Kolumnist Oliver Rasche von der „Welt“."
Quelle: Sputnik (Deutschland)