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Treibhausgas-Emissionen der Bundeswehr deutlich gestiegen

Archivmeldung vom 19.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bombardieren (Symbolbild)
Bombardieren (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die CO2-Emissionen der Bundeswehr sind in den vergangenen drei Jahren um fast 18 Prozent gestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor, über die der RBB berichtet.

Demnach hat die Bundeswehr im Jahr 2021 insgesamt 1,71 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen gegenüber 1,45 Millionen Tonnen im Jahr 2019. Im Vergleich zur Gesamt-Klimabilanz der Bundesrepublik schneidet die Bundeswehr damit besonders schlecht ab: In den Corona-Jahren 2019 und 2020 verzeichnete das Umweltbundesamt Rückgänge um 6,3 bzw. 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bevor sie 2021 wieder um 4,5 Prozent anstiegen. Zur Begründung der Zunahme im Bereich der Bundeswehr gibt der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Hitschler (SPD) den Mehrverbrauch von Brennstoffen im Infrastrukturbereich an, vor allem also zur Heizung von Liegenschaften. Der Anstieg der CO2-Emissionen im Bereich der "militärspezifischen Mobilität" betrug nach Angaben der Bundesregierung seit 2019 sogar 25 Prozent. Ursächlich dafür sei der Anstieg des Kraftstoffverbrauchs der Luftwaffe. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte dem RBB, die "materielle Einsatzlage" habe sich verbessert und es habe einen "Zulauf von Flugzeugen" gegeben. Ursächlich für die gestiegenen Zahlen seien aber auch Änderungen in der Berechnungsgrundlage. Die Energie- und Emissionsbilanz des bundesdeutschen Militärs ist den aktuell veröffentlichten Zahlen zum Trotz nach wie vor unvollständig dokumentiert: Die Auslandseinsätze deutscher Soldaten sind bisher nicht eingerechnet. Entsprechende Daten lägen allenfalls in den Einsatzländern oder bei den einsatztragenden internationalen Organisationen vor, heißt es. Auch zivile Flüge von Bundeswehrangehörigen finden in der Aufstellung keine Berücksichtigung, ebenso wenig wie die Klimabilanz der Rüstungsproduktion. Auch nach dem für die Zukunft geplanten 100-Milliarden-Sonderinvestitionen ins Militär und deren Klimaauswirkungen fragten die Linken: "Potenzielle Auswirkungen von Erhöhungen des Verteidigungsetats auf die Treibhausgas-Emissionen sind rein hypothetisch und können daher nicht beziffert werden", heißt es dazu vonseiten des Verteidigungsministeriums. Die Fragestellerin Sevim Dagdelen (Linke) zieht aus all dem die Schlussfolgerung, dass die Bundeswehr ein "Klimakiller" sei. Eine weitere Aufrüstung werde den ökologischen Fußabdruck der Bundeswehr zulasten von Mensch und Umwelt weiter vergrößern. Statt in Militär sollte in Energiesicherheit und Klimaschutz investiert werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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