Aus „BRD-Diktatur“ geflohen?
Archivmeldung vom 04.07.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas russische Innenministerium hat nach jahrelangem Abwägen der deutschen Familie Griesbach Asylschutz gewährt. Das meldet der Pressedienst der Behörde. Bei der Familie handelt es sich offenbar um überzeugte "Reichsbürger" – für russische Behörden war allerdings eine andere Tatsache ausschlaggebend.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Die Familie Griesbach hat bereits vor einer Weile einen Asylantrag in Russland gestellt. Lange Zeit blieben russische Behörden jedoch skeptisch und gewährten den deutschen Asylsuchenden keinen Schutz.
Die Griesbachs sind dabei in der deutschen Medienlandschaft durchaus bekannt – und zwar als sogenannte Reichsbürger. Die Familie aus Mecklenburg-Vorpommern ist der Meinung, dass in Deutschland „völkerrechtswidrige“ Zustände herrschen würden.
Bei dem deutschen Staat handele es sich um eine „BRD-Diktatur“. Daher sei die Familie vor „Frühsexualisierung“, Zwang zur Impfung „mit unbekannten Stoffen“, einem angeblich kommenden „Toleranzgesetz“, der „Zwangs-Chipung“ aller deutschen Staatsbürger und sogar möglicher „Verfälschung deutscher Geschichte“ geflohen.
Sie würden gerne der „Deutschland-Gmbh“ entkommen, so die Griesbachs. Also flohen sie Ende 2015 aus Deutschland, das sich in ihren Augen immer noch im Krieg befindet, in einem Van nach Russland.
Doch die russischen Behörden zeigten sich bei all diesen Gründen unbeeindruckt. All diese Einwände von den Griesbachs wurden von der russischen Seite nicht als „Grundrechts- und Menschenrechtsverletzungen“ in Deutschland angesehen und somit nicht als Asylgründe eingestuft. Deutschland wird nicht zuletzt und wenig überraschend von Russland als „sicheres Herkunftsland“ eingestuft.
Doch ab einem gewissen Moment rückten für den russischen Staat die unhaltbaren Lebensverhältnisse der Familie und der Kinder in den Vordergrund. Die achtköpfige Familie lebte nämlich jahrelang in einem Van vor einem Moskauer Hostel. Fünf der Kinder waren bei der Einreise nach Russland minderjährig, das jüngste erst wenige Wochen alt.
Bereits 2016 meldete eine in Deutschland gebliebene Tochter, dass die Familie kaum finanzielle Mittel habe – die Kinder würden zu wenig essen.
Und so überwog für die russischen Behörden am Ende offenbar die Frage nach dem Wohl der Kinder. Trotz der fehlenden Asylgründe wurde der Lage der Kinder Priorität gegeben, sodass die Familie nun doch Asyl bekommt.
„Die Notwendigkeit, den rechtlichen Status von Familienmitglieder zu regeln“, sei ausschlaggebend gewesen, so das russische Innenministerium.
Vor allem für die Kinder ist der Asylstatus nun eine Möglichkeit, fortan ein geregeltes Leben führen zu können."
Quelle: Sputnik (Deutschland)