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Leipzig: 200 Menschen protestieren mit Tampon-Würfen gegen Polizei

Archivmeldung vom 22.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de

Auf einer skurrilen Demo im Leipziger Stadtteil Connewitz haben rund 200 Menschen am Freitag unter anderem mit entblößten Hintern und dem Werfen von Tampons gegen die Polizei protestiert. Bei der als "Kunstaktion" geplanten Aktion wurde mit Parolen wie "Du schlägst gern Demonstranten oder die Zeit tot? Dann komm zum Polizeirevier Südost" oder "Ja zum Bier, nein zum Revier" protestiert.

Im amtlichem Polizeibericht, mit dem Titel "Was darf Satire?" war über die Aktion dies zu lesen: "Unter dem Motto: „Connewitz steht auf – Gegen Minderheitenpolitik im Rathaus“ meldete die Veranstalterin „No police districte (Npd) Connewitz“ (Anmerkung: Schreibfehler aus Original übernommen) für den heutigen Abend eine Versammlung mit etwa 35 Teilnehmern an. Tatsächlich kamen etwa 200 Personen des linken Spektrums zum Ort der „Kunstaktion“ oder verweilten in unmittelbarer Nähe. Der seitens der Versammlungsbehörde zu- und ausgewiesene Versammlungsplatz – ausschließlich in der Auerbachstraße – fand jedoch wenig Zulauf. Auf zahlreichen Schildern und Transparenten waren Sprüche wie „Euch mögen wir hier nicht“ oder „Du schlägst gern Demonstranten oder die Zeit tot? Dann komm zum Polizeirevier Südost!“ zu lesen. Gegenüber den anwesenden Polizeibeamten äußerten die Teilnehmer ihre Meinung zudem durch Rufe wie: „Euer Lohn könnte mein Hartz sein.“ und durch Sprechchöre. Deren Inhalt lautete unter anderem: „Ja zum Bier, nein zum Revier!“, „Wir sind Assis, was seid ihr?“ oder „Eure Kinder kaufen bei uns ihr Gras.“ Nachdem über Megaphon ein mehrseitiger Schriftsatz verlesen war, wurde die Versammlung seitens der Leiterin, Frau Juliane Nagel, für beendet erklärt. Das war jedoch kein Grund, den Ort gleich zu verlassen. Die Versammlungsteilnehmer rückten lieber ein Stück in Richtung der Wiedebachpassage vor, skandierten nochmals ihr „satirisches“ Repertoire, entblößten teilweise ihr Hinterteil und warfen mit Tampons. Anschließend verließ die Mehrheit den Ort und lief geschlossen über die Wolfgang-Heinze-Straße, das Connewitzer Kreuz und die Bornaische Straße, wo sich der Aufzug letztlich in Einzelgruppen auflöste.

Kurt Tucholski stellte einst die in der Überschrift aufgeworfene Frage und antwortete: „Alles." Schade, dass er die Fragen nach dem Wer und Wie nicht so eindeutig beantwortet hat. So wäre den Anwohner am Versammlungsort, den Teilnehmern, der Versammlungsleiterin und den anwesenden Polizeibeamten wahrscheinlich eine Peinlichkeit erspart geblieben."

Quelle: dts Nachrichtenagentur - Polizeidirektion Leipzig (Andreas Loepki)

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