„Russischer Spionagewal“ erweist sich als Therapietier für Kinder
Archivmeldung vom 08.05.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Weißwal, der im April vor der norwegischen Küste von Fischern entdeckt worden war, hat in den westlichen Medien Panik ausgelöst und wurde sofort beschuldigt, ein russischer Spion oder sogar „Kampfwal“ zu sein. Dies teilt das russische online Magazin "Sputnik" mit.
Weiter ist hierzu auf deren deutschen Webseite zu lesen: "Doch die Geschichte des entzückenden und zahmen Tieres hat eine überraschende Wendung genommen. Es heißt in der Tat Semjon und arbeitet in Russland als Therapietier für Kinder mit psychischen Problemen, behauptet die norwegische Fischereizeitschrift „Fiskeribladet“.
„Der Wal in der Finnmark ist wahrscheinlich aus einer russischen Therapieeinrichtung in der Nähe der norwegischen Grenze geflüchtet“, sagte Morten Vikeby, ehemaliger „Fiskeribladet“-Journalist und einstiger norwegischer Konsul in Murmansk.
„Fiskeribladet“ hatte bereits 2008 über Semjon geschrieben. Das Tier wurde vor 16 Jahren von Seelöwen angegriffen und musste von Menschen gepflegt werden. 2008 bekam es einen Job in einem Wassersportzentrum im Weißen Meer im Norden Russlands, wo es in der Kindertherapie eingesetzt wurde. Nach dem Angriff hat Semjon eine klare Narbe im Maul, was ihn von anderen Weißwalen unterscheiden lässt.
Derzeit ist er im Hafen von Hammerfest und sucht gern Kontakt zu Menschen. Das Tier ist sehr zahm und amüsiert die Norweger mit seinen Tricks. Er fängt beispielsweise Dinge wie Bälle.
Wie Vikeby gegenüber der lokalen Zeitung „Hammerfestingen“ sagte, hoffe er, dass Enthusiasten in der Stadt den freundlichen Wal adoptieren könnten, der „auf einem Niveau geschult wurde, das bereits Millionen Dollar wert ist“.
Inzwischen hat sich die norwegische Fischereidirektion erleichtert gezeigt, dass das Tier, das bereits „Hvaldimir“ (Anspielung an Wladimir Putin) getauft wurde, kein Spion ist.
„Wir haben an Spionage und Krieg gedacht, aber am Ende ist es nur ein Wal, der den Menschen Gutes tun will. Er ist sogar daran gewöhnt, mit uns zu kuscheln. Absolut fantastisch“, erklärte Inspector Jørgen Ree Wiig von der Fischereidirektion gegenüber dem Sender NRK.
Zuvor hatte der Wal großes internationales Aufsehen erregt, und der norwegische Polizeisicherheitsdienst (PST) hatte das Geschirr des Wals untersucht. Es wurde vermutet, dass es sich dabei um eine russische Halterung für eine GoPro-Kamera oder Waffen handelt.
Weißwale, auch Belugawale genannt, sind größer als Delfine, aber kleiner als echte Wale und bewohnen arktische und subarktische Gewässer. Aufgrund ihrer Intelligenz und ihrer freudigen Gesinnung werden Belugas oft in Gefangenschaft gehalten, wo sie leicht gezähmt werden können und lernen, verschiedene Tricks auszuführen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)