"Plutonium-Gag": comdirect kündigt Kunden-Konto
Archivmeldung vom 10.10.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie zur Commerzbank gehörende börsennotierte Bank comdirect hat einem Kunden das Gehaltskonto gekündigt, weil er bei einer Überweisung über 40,02 Euro in das dabei auszufüllende Referenzfeld "Waffenfähiges Plutonium 75 GBP und Differenz der Kosten vorher" angegeben hatte - und das, obwohl das Institut den Text durchaus aus Scherz identifizierte.
"Wir machen von unserem Kündigungsrecht Gebrauch und kündigen die gesamte Kontoverbindung fristgerecht zum 16.12.2015", schrieb die Commerzbank-Tochter aus Quickborn am 7. Oktober. Eine Begründung blieb das Unternehmen jedoch schuldig. Spaßig fanden die norddeutschen Banker diesen Überweisungsbetreff hingegen nicht. Banken filtern Verwendungszwecke nach verdächtigen Begriffen - auch wenn es dazu laut Bankenverband keine expliziten Vorgaben wie etwa Begriffslisten des Bundeskriminalamts gibt.
Das aktuelle Vorkommnis ist jedoch kein Einzelfall. In der Vergangenheit hatte es bereits Überweisungen gegeben, in denen Kunden von ihren Banken angeschrieben oder angerufen wurden, weil sie etwa Späße wie "ak47 bin laden" im Zuge der Überweisung angegeben hatten. Die comdirect hat den betroffenen Kunden inzwischen seine Vermutung über die Kündigung bestätigt. Es gebe harte Vorgaben und eine Rücknahme der Entscheidung sei nicht möglich, ließ eine Mitarbeiterin aus dem Beschwerdemanagement auf Nachfrage wissen.
Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann