Finanz- und Schuldenkrise: Im Internet zeigt sich das Debakel nur als bunter Fisch
Archivmeldung vom 17.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWährend beschreibende Domainnamen sich im Allgemeinen einer großen Beliebtheit erfreuen, sieht es bei solchen zur Finanz- und Schuldenkrise überraschenderweise anders aus. Viele Begriffe sind als Internetadressen gar nicht an einen Eigentümer vergeben - und wenn doch, mit oft unpassenden Inhalten belegt. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der weltgrößten Domainhandelsbörse Sedo.
Wer etwa http://www.finanzkatastrophe.de in seinen Internetbrowser eingibt, wird nicht auf hilfreiche Hintergrundinformationen stoßen, sondern einen traurig dreinblickenden bunten Fisch vorfinden. Auch http://www.rettungsschirm.de bietet keineswegs Erklärungen zur Rettung des Euro, sondern ein paar spärliche Informationen zum Gleitschirmfliegen. Und unter http://www.schuldenberg.de präsentiert sich lediglich der Onlineshop der Skrupel GmbH, Filiale Schuldenberg.
Kein Interesse an Währungskollaps
Während die genannten Domainnamen wenigstens vergeben sind und irgendwie genutzt werden, ist dies bei vielen anderen Internetadressen gar nicht der Fall: Kein Domaininvestor konnte sich bisher dafür erwärmen, das ausgewachsene Schuldendebakel ( http://www.schuldendebakel.de ) und die Kreditblase ( http://www.kreditblase.de ) in sein Domainportfolio aufzunehmen. Frei verfügbar ist ebenfalls der Währungskollaps ( http://www.waehrungskollaps.de ).
Fehlanzeige auch bei EU-Stabilitaetspakt.de und Euro-Rettungsschirm.de - hier sucht man vergeblich nach regierungsamtlichen Informationen zu den Rettungsmaßnahmen. Immerhin: Finanzchrash.com zeigt sich tatsächlich als ein Forum, das den Finanzcrash diskutiert, und unter Finanzdesaster.de macht ein Privatmann seinem Ärger Luft. Als Domain aktuell zum Verkauf stehen unter anderem: Schuldenstreit.de, Rettungspaket.de und Neuverschuldung.de.
Datenbasis: Insgesamt 80 Internetadressen zur Finanz- und Schuldenkrise unter .de und .com hat Sedo unter die Lupe genommen. Dabei interessierte sowohl, ob die Begriffe überhaupt registriert sind, als auch, welche Inhalte sich dahinter verbergen und von wem die Domains genutzt werden. 37 Domains sind gar nicht an einen Eigentümer vergeben, 10 weitere stehen zum Verkauf.
Quelle: Sedo GmbH (ots)