DEJA VU - WETTLAUF GEGEN DIE ZEIT
Archivmeldung vom 20.01.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJeder hat dieses Gefühl schon einmal erlebt. Du kommst an einen Ort, den du nicht kennst. Und doch kommt er dir bekannt vor. Du siehst in das Gesicht eines Fremden. Und doch glaubst du, diese Person schon immer zu kennen. Was wäre, wenn es sich bei diesen Déjà-vus um Warnungen aus der Vergangenheit oder Hinweise auf die Zukunft handeln würde?
Zu dieser Überzeugung kommt ATF-Agent Doug Carlin (DENZEL WASHINGTON). Nach einem verheerenden Anschlag auf eine Fähre in der Südstaatenmetropole New Orleans merkt er schnell, dass seine Déjà-vus mehr sind als nur Sinnestäuschungen. Sie könnten ihm dabei helfen, das Leben hunderter unschuldiger Menschen zu retten – wenn er den Wettlauf gegen die Zeit gewinnt …
Déjà-vu – eine Erfahrung, die uns kalte Schauer den Rücken herunterlaufen lässt und die die Menschheit seit Jahrhunderten beschäftigt. Das Gefühl stellt sich in den merkwürdigsten Momenten ein – wenn man sich Hals über Kopf in einen vollkommen Fremden verliebt; wenn man an einem gänzlich unbekannten Ort ankommt, den man dennoch wie seine Westentasche kennt; wann immer Dinge passieren, die sich auf unerklärliche Weise so anfühlen, als hätten sie sich irgendwie, irgendwo in unserem Leben schon einmal abgespielt. Ob Philosoph oder Filmemacher, wir alle haben uns schon einmal gefragt: Woher stammt dieses Gefühl? Findet das wirklich nur in unserem Kopf statt oder steckt eine tiefere Wahrheit dahinter? Warum passiert es? Und vor allem: Was bedeutet das?
DAS GEHEIMNIS VON DEJA VU: WAS WISSEN WIR?
Während es bei der Action in DEJA VU um unbedingten Realismus geht, basiert das Thrillerelement des Films auf einem Gedankenspiel, was ein Déjà-vu wirklich ist – und was es uns über das Funktionieren des Universums erzählen könnte.
Ein Déjà-vu mag ein nicht ungewöhnliches Phänomen sein, doch Biologen, Psychiater, Neurologen und Physiker können es nicht so einfach erklären. Wie die Filmemacher entdeckten, rangieren die aktuellen Theorien zwischen Psychologischem und regelrecht Fantastischem. Dazu gehören:
• Manche Neurologen glauben, dass ein Déjà-vu passiert, wenn sich das Gehirn auf ein einzelnes Detail versteift – einen Geruch, einen Anblick, einen Klang – dessen Vertrautheit dazu führt, dass es für den Bruchteil einer Sekunde Vergangenheit und Gegenwart verwechselt.
• Ärzte weisen darauf hin, dass Patienten mit Temporallappen-Epilepsie häufig Sensationen im Stil eines Déjà-vu erleben. Deshalb vermuten sie, dass sie von der unerwarteten Stimulation dieses Teils des Gehirns herrühren.
• Manche Psychoanalytiker glauben, dass es sich bei Déjà-vus um eine Form der Erfüllung verborgener Wünsche handelt. Dabei kommen tief sitzende psychische Bedürfnisse zum Vorschein, wie man das aus Träumen kennt, nur eben im Wachzustand.
• Diejenigen, die an Wiedergeburts-Theorien glauben, vermuten, dass Déjà-vus der Beweis für Erinnerungen aus einem früheren Leben sind.
• Wissenschaftler, die an neuen Erkenntnissen der Quantenphysik forschen, haben überlegt, dass Déjà-vus daraus resultieren könnten, dass Parallelwelten zufällig überlappen und damit das Zeit-Raum-Kontinuum aus den Fugen geraten lassen.
Die letztgenannte Theorie ist es, die eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der spannenden Handlungswendungen von DEJA VU spielt. Um ein besseres Verständnis dafür zu erlangen, was fortschrittlich denkende Physiker glauben und wie Zeit wirklich funktioniert, wandten sich Jerry Bruckheimer und Tony Scott direkt an die Quelle: Sie befragten Weltklassephysiker wie Dr. Brian Greene, einen Experten auf dem Gebiet der String-Theorie und Physikprofessor an der Columbia University, der erfolgreiche Bücher über allgemeine Relativität und Quantenmechanik wie „The Fabric of the Cosmos“ und „The Elegant Universe“ geschrieben hat.
Bruckheimer sagt: „Wir wollten unser Bestes geben und wirklich untersuchen, was die unterschiedlichen Figuren in DEJA VU genau tun – und dazu gehören eben auch die Wissenschaftler im Labor mit dem Zeitfenster. Meine Karriere fußt darauf, Geschichten zu erzählen über Welten, die man selbst niemals kennen lernen wird – und doch ist man für die Dauer eines Films mitten in ihnen drin. Die Balance aus Science-Fiction und Science-Fact kann ziemlich verzwickt sein, aber wir wollten diesen Dialog in DEJA VU beginnen und unsere Augen für Möglichkeiten öffnen, die womöglich gar nicht so weit hergeholt sind, wie es scheint.“
Um die Welt der Quantenphysik besser zu verstehen, setzten sich Bruckheimer und Scott mit Dr. Greene zusammen und baten ihn, einige der Theorien über Zeitreisen und parallele Universen so einfach wie möglich zu erklären. Greene kam dem gerne nach und simplifizierte die Konzepte für die beiden Filmemacher auf einer Tafel. Er erklärte, dass wir in einer Welt leben, in der wir uns der Streiche nicht immer bewusst sind, die uns unser Verstand spielt, wenn es um den Begriff Zeit geht. Er merkte zum Beispiel an, dass man bei einem Blick in den Spiegel aus drei Metern Entfernung zwar glaubt, sich selbst zu sehen, aber tatsächlich das Bild von sich sieht, wie man vor 16 Nanosekunden aussah – das ist genau die Zeit, die Licht benötigt, um vom Gesicht auf den Spiegel zu reflektieren und wieder zurückzustrahlen! Man könnte also überspitzt sagen, dass man einen Blick in die Vergangenheit wirft. Das machen wir unentwegt. Nichts anderes passiert, wenn wir in den Nachthimmel blicken und den Nordstern bewundern – obwohl er uns gerade anzufunkeln scheint, sehen wir tatsächlich die Erscheinung des Sterns, wie er vor 630 Jahren aussah. Man kann also mit einiger Gewissheit sagen, dass Zeit nicht immer das ist, was sie zu sein scheint.
Diese Feststellung bildet die Grundlage für progressivere Konzepte. Greene erklärte, dass einige Physiker mittlerweile aufgrund jüngster Forschungen und Beweise glauben, dass eine unendliche Anzahl von Paralleluniversen im Kosmos existiert – und dass wir unser Leben eben rein zufällig in einem von ihnen führen, ohne dass uns die Existenz der anderen bewusst wäre. Es ist noch gar nicht so lange her, da galten Theorien über Paralleluniversen als pure Science-Fiction. Mittlerweile implizieren jedoch jüngste kosmologische Betrachtungen, dass mehr dahinter steckt. Obwohl es viele verschiedene Ansichten darüber gibt, wie Paralleluniversen funktionieren, kommt eine der elegantesten Erklärungen von einem neuen Randbereich zeitgemäßer Physik: die so genannte String-Theorie. Diese Theorie besagt, dass das Universum aus kleinen Fäden von Membranen besteht, die in elf Dimensionen vibrieren. In dieser Theorie eines multidimensionalen Kosmos ist es möglich, dass parallele Universen womöglich nur den Bruchteil eines Millimeters voneinander entfernt liegen. Greene benutzt zur Anschauung gerne die Analogie, dass unser Universum und alles, was sich darin befindet, nur eine dünne Scheibe in einem unfassbar großen Laib Brot ist.
Obwohl die meisten dieser Theorien immer noch viele Fragen unbeantwortet lassen, suggerieren sie doch, dass Zeitreisen und Manipulationen der Vergangenheit oder Zukunft tatsächlich möglich sein könnten. Dr. Greene sagt: „Die Erkenntnis, dass mehr hinter dem Universum steckt, als wir auf den ersten Blick glauben, hilft uns, unseren Platz im Kosmos wertzuschätzen.“
Bruckheimer fährt fort: „Ein Verständnis von Paralleluniversen zu erlangen, war die größte Herausforderung, der wir uns bei der Entwicklung der Geschichte von DEJA VU zu stellen hatten. Indem wir die Experten um ihren Rat baten, wollten wir herausfinden, wie es uns möglich sein könnte, das Publikum davon zu überzeugen, dass diese Paralleluniversen wirklich existieren. Dass wir zwar hier sitzen und reden, es aber dennoch gleichzeitig einen weiteren Jerry geben könnte, der an einem anderen Ort etwas völlig anderes sagt. Und dann stellt sich die Frage, wie man eine Brücke zwischen diesen beiden Universen schlägt. Dieser Frage gehen wir in DEJA VU ebenfalls nach.“
Im Zeitfenster-Labor spielen sich vermeintlich merkwürdige Dinge ab, weil die Wissenschaftler so genannte Wurmlöcher benutzen, um den Abstand zwischen Vergangenheit und Zukunft zu überbrücken. Wurmlöcher, die man auch „Einstein-Rosen-Brücken“ nennt (basierend auf einem Papier von Albert Einstein und Nathan Rosen, in dem sie über eine Brücke, die sich schneller als das Licht zwischen einem schwarzen und einem weißen Loch bewegt, referieren) bzw. „Weltall-Tunnels“, sind eine hypothetische Eigenschaft von Raum/Zeit, die eine Abkürzung zwischen einem Zeitpunkt und einem anderen ermöglicht. Ähnlich wie es auch bei schwarzen Löchern der Fall ist, entstehen Wurmlöcher aus Quellen mit ungemein großer Schwerkraft, die dafür sorgen, dass die Beschaffenheit von Raum/Zeit sich zu falten oder verzerren beginnt. Genau wie ein Wurm sich den Weg von einer Seite eines Apfels zur anderen bahnen kann, indem er sich durch den Apfel frisst, könnten Wurmlöcher einen schnellen Weg zu einem anderen Ort in diesem oder einem anderen Universum ermöglichen.
Können wir also Ereignisse verändern, die bereits passiert sind? Kann unsere Zukunft wirklich die Vergangenheit verändern? Die Antworten stehen frei zur Diskussion – und das trägt zusätzlich zum Spaß an DEJA VU bei.
Tony Scott sagt: „Ich will, dass die Menschen das Kino verlassen und davon überzeugt sind, dass diese Art von Zeitreise tatsächlich möglich ist. Vielleicht steht uns diese Technologie heute noch nicht zur Verfügung, aber schon morgen könnte sie möglich sein. Wenn die Zuschauer mit uns diesen Glaubenssprung wagen, dann werden sie sich in unserer Geschichte förmlich verlieren.“
DEJA VU - WETTLAUF GEGEN DIE ZEIT
Regie: Tony Scott
Produktion: Jerry Bruckheimer
Mit Denzel Washington, Jim Caviezel,
Val Kilmer, Paula Patton u. a.
Quelle: Pressemitteilung Buena Vista International