ONE – Der Film
Archivmeldung vom 21.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittONE – Der Film konfrontiert die Zuschauer mit Fragen rund um das Leben und präsentiert mit erfrischender Direktheit gleichzeitig Lösungsansätze von geistlichen und wissenschaftlichen Gelehrten. Demnach leben die meisten Menschen in der Vergangenheit oder in der Zukunft und haben aufgrund dieser Sichtweise unnötige Sorgen und Ängste.
ONE – Der Film fordert zur Besinnung auf den gegenwärtigen Moment auf. Dieses Film-Konzept soll Motivation sein, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, um dann die Gemeinsamkeiten zu erkennen und die Menschen dieser Welt einander näher zu bringen. „Wir sind alle miteinander verbunden“ lautet die Maxime von Regisseur Ward M. Powers. Der 45-jährige US-Amerikaner propagiert in seinem filmischen Erstwerk die Versöhnung der Weltreligionen und liefert somit einen bemerkenswerten Ansatz zur Minimierung von Angst vor Terrorismus, die laut Studie von den Deutschen am größten eingeschätzte externe Bedrohung.
Die Macher von ONE – Der Film begegneten bei ihren Straßeninterviews unter anderem Kids auf den Straßen Colorados, Partygirls auf dem Times Square in New York oder alternden Cowboys im tiefen Westen der USA. Sie sprachen auch mit religiösen und wissenschaftlichen Gelehrten. Dazu gehörten buddhistische Mönche wie der Friedensaktivist Thich Nhat Hanh, jüdische Rabbis, muslimische Scheiche, Imame und christliche Vertreter der ökumenischen Bewegung wie Pater Thomas Keating. Zudem standen auch Professor Robert Thurman von der Columbia Universität, der frühere Harvard-Dozent Dr. Richard Alpert alias Ram Dass und der populäre Arzt und Buchautor Deepak Chopra zu Gesprächen bereit. So kamen insgesamt rund 100 Gespräche zustande.
Das Ergebnis sind 83 spannende, nachdenkliche und auch humorvolle Minuten. ONE – Der Film startet am 3. Mai 2007.
Filminhalt
Vor dem Hintergrund einer zerrissenen, Terror geplagten Gesellschaft entfaltet
Regisseur Ward M. Powers die filmische Erzählung einer spirituellen Reise, die er
gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinen Freunden im Jahr 2002 antrat – nur
bewaffnet mit einer Videokamera, einer Liste von 20 Fragen und dem Traum, einen
Film über den Sinn des Lebens zu drehen.
So beginnt der Prolog von ONE – Der Film damit, wie diese außergewöhnliche Idee
zustande kam, dass ein 45-jähriger Familienvater und Anwalt, der in Zivilsachen tätig
ist, urplötzlich einen Kinofilm dreht. Powers selbst agiert auch als Sprecher in der
Dokumentation, die sich aus gespielter Handlung und Interviews zusammensetzt. Es
zeigt sich, dass der Macher von ONE – Der Film weiß, wem er die Realisierung
dieses ungewöhnlichen Projektes zu verdanken hat. Denn er stellt dem eigentlichen
Film seinen Dank an die unzähligen Interviewpartner voran: „Das ist ihr Film.“ Der
eigentliche Film auf der Basis des 20 Fragen umfassenden Katalogs beginnt in
einem dunklen Hotelzimmer. Dort findet der Zuschauer den namenlosen Hauptakteur
der Spielsequenzen, dargestellt von Scott Carter, auf einem Bett liegend. Carter ist
wach und wälzt sich unruhig hin und her, als der Wecker – oder besser die
Alarmglocke – um 9:11 Uhr läutet. Ein deutlicher Hinweis auf die Signalwirkung des
Terroranschlags auf das World Trade Center in New York am 11. Septembers 2001.
Carter, der beste Freund von Ward M. Powers, versinnbildlicht die Gesellschaft auf
ihrer Suche, in ihrer Isolierung und in ihrem Schmerz. Die Spielszenen sind im
Gegensatz zur übrigen Dokumentation des Road-Movies in schwarz-weiß gehalten,
erst mit zunehmender Spieldauer wechselt das Grau in leuchtende Farbtöne. Über
den Radiowecker hört der erschöpfte und unruhige Carter einen christlichen Sender.
Hier kommt nun die Dokumentation der spirituellen Reise von Powers und seiner
Filmcrew ins Spiel.
Regisseur Powers trifft zuerst den Moderator eines christlichen Radiosenders, der
Bob Dutko-Show, und stellt ihm im Anschluss als erstem Interviewpartner seine 20
wichtigsten Fragen des Lebens. Dutko nutzt die Gelegenheit und stellt seinen
Zuhörern selbst eine der Fragen: „Welchen Wunsch hätten Sie für die Menschheit?“
Auch wenn die erste Antwort sich sehr christlich darstellt („Ich wünschte, alle
Menschen würden Jesus Christus als ihren Retter anerkennen“), wird schnell klar, dass ONE – Der Film keine Religion bevorzugt. Denn Powers stellt diesem Einstieg
gleich ein Treffen der amerikanischen Atheisten gegenüber. Hier führt ihn die
unmissverständliche Aussage, dass Gott nichts weiter als Aberglaube sei, zu der
frühen Erkenntnis, Einheit hat nichts mit Gleichheit zu tun.
Nun ist der Zuschauer mittendrin – in der Debatte um Religion, den Sinn des Lebens
und die Frage, was nach dem Tod passiert. Die Handlung nimmt an Fahrt auf, indem
Regisseur Powers immer schneller aufeinander folgend Szenen aus seinem
umfangreichen Interviewmaterial zusammen schneidet. Dabei kommen Jugendliche
von den Straßen Colorados oder ein Fastfood-Verkäufer genauso zu Wort wie
Rabbis, Imame oder buddhistische Mönche. Dem Zuschauer wird deutlich, wie
schwierig sich die momentane Weltlage präsentiert. Unterbrochen wird diese
Beschreibung durch eine zweite Spielszene mit Scott Carter, der sein Hotelzimmer
verlässt und am Straßenrand nachdenklich ein spielendes Kind beobachtet. Die
Zukunft in Gefahr? Dieser drohenden Gefahr begegnet Powers mit einer seiner
stärksten Interviewsequenzen – auch wenn in ihr kaum gesprochen wird. Powers
berichtet nun wieder selbst und beschreibt sogleich die äußerst intensive Begegnung
mit Robert Thurman, dem renommierten Professor für Indo-Tibetische Studien. In der
Schlüsselszene des Films soll Thurman den gegenwärtigen Zustand der Welt nonverbal
ausdrücken. Seine Reaktion? Er verharrt und starrt seinen Gesprächspartner
an – endlose 30 Sekunden. Powers kontrastiert diese Regungslosigkeit, indem er im
Schnelldurchlauf eine Vielzahl möglicher Reaktionen anderer Interviewpartner
präsentiert, die verschiedene Formen des Ablebens und des Zusammenbruchs
mimisch wie gestisch vorführten. Doch der Regisseur lässt den Zuschauer vorerst im
Unklaren, was sich dahinter verbergen könnte.
Stattdessen fährt er mit weiteren Interviews fort, in denen basierend auf den
Problemen der Welt die allgemeine Angst der Menschen dokumentiert wird. In
diesem Zusammenhang ist auch die Rechtfertigung von Kriegen Thema der
Dokumentation. In einer weiteren Spielsequenz verfolgt Carter Kriegspropaganda in
den Fernsehnachrichten. Dieser fiktive Nachrichtenblock, der bewusst im Stile der
1960er Jahre gehalten ist, verdeutlicht, dass diese Art der Argumentation längst
überholt ist. Vertreter der Religionen bekennen im Anschluss daran sogar die
Verantwortung der Glaubensrichtungen für verschiedene bewaffnete
Auseinandersetzungen in den letzten Jahrhunderten. Den Abschluss dieser Sequenz
bildet der Hinweis darauf, dass ausnahmslos jeder Mensch Mitgefühl verdient.
Powers erlaubt sich an dieser Stelle etwas, was nur in einem Independent-Movie
möglich ist. Er spielt eine Rede des Dalai Lamas ein, in der dieser für allumfassendes
Mitgefühl plädiert.
Hier schließt sich nun wieder eine neue Spielszene mit Scott Carter an, der
mittlerweile an einer Bushaltestelle angekommen ist und sich bereitwillig zu einem
anderen Ort bringen lässt. Diese kurze Sequenz korrespondiert mit dem
eindrucksvollen Auftritt des buddhistischen Mönchs Thich Nhat Hanh, der in der
Friedensbewegung zur Zeit des Vietnamkriegs bekannt wurde. Er kritisiert in seinem
Interview, dass sich viele Menschen nur treiben ließen. Und der Imam Hasan
Qazwini geht sogar soweit, dass diese Leute kein wirkliches Leben führen würden.
Sie seien tatsächlich schon tot.
Folgerichtig baut Powers auf diesen Gedanken seiner Gesprächspartner den
Fragenkomplex zu Vorstellungen vom Himmel und dem Paradies auf. Über die
Frage, wie jeder einzelne Mensch dorthin gelangt, kulminiert ONE – Der Film in
seiner schönsten Frage: Was ist der Sinn des Lebens? Gerade hier ist die
Gegenüberstellung der Antworten von geistlichen und wissenschaftlichen Gelehrten,
von einfachen Menschen, ob jung, ob alt, nicht nur spannend, sondern auch amüsant
bis humorvoll. Die anfängliche Ratlosigkeit macht auch vor keinem Rabbi, Priester
oder Lebenskünstler halt. Quintessenz: Am Ende sind sich alle darin einig, dass das
Glück aktiv in der Lebensführung zu suchen ist – egal, ob es für einen höheren
Zweck bestimmt ist, oder nicht. Diese Erkenntnis spiegelt sich dann in den weiteren
Spielszenen mit Carter wider, der nun – mittlerweile voll in Farbe – einen Fluss
entlang paddelt. Er bestimmt seinen Lebensweg nun selbst.
Kurz vor dem Ende von ONE – Der Film nutzt Ward Powers die Frage nach dem
Wesen von Gott, um seine Erkenntnis der spirituellen Reise zu erläutern. Da sich alle
religiösen Vertreter einig sind, dass es sich um keinen „weißbärtigen Mann auf einer
Wolke“ handele, wird propagiert, dass sich Gott in jeder menschlichen Begegnung
zeige. Nun wird auch Robert Thurmans starre Reaktion verständlich, der den
Moment und seinen Gesprächspartner als den gegenwärtigen relevanten Zustand
9
der Welt erkannte. Um diese Idee aus religiöser Perspektive zu untermauern, gehört
Pater Thomas Keating das Schlusswort. Er erklärt sinngemäß, dass jede spirituelle
Reise (so wie diejenige der Filmemacher) zu der Überzeugung führt, dass es eine
höhere Macht, Gott oder, noch einfacher gesagt, „das Andere“ gibt. Das Bemühen,
diese andere Ebene zu erreichen wird schließlich durch die Erkenntnis aufgelöst,
dass der Mensch und das Andere Eins sind, es schon immer waren und sein werden.
Quelle: Pressemitteilung EYECANSEE ® Communications GmbH & Co. KG (DPRG)