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"Friedlich in die Katastrophe - Ein Plädoyer für das Überleben"

Archivmeldung vom 01.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kinoplakat "Friedlich in die Katastrophe - Ein Plädoyer für das Überleben"
Kinoplakat "Friedlich in die Katastrophe - Ein Plädoyer für das Überleben"

In den 70er Jahren erschien unter dem Titel »Friedlich in die Katastrophe« ein Buch auf dem Markt, das die Redakteure des "Stern" als die "Bibel der Anti-Atomkraft-Bewegung" bezeichneten. Ende September diesen Jahres, 40 Jahre später, hatte unbeachtet von den Mainstream Medien die Dokumentation "Friedlich in die Katastrophe - Ein Plädoyer für das Überleben" Premiere in den Kinos. Im Film kommen hochkarätige und kritische Wissenschaftler, alternative Nobelpreisträger, Politiker, Journalisten und Anti-Atom-Aktivisten zu Wort. Die Reaktionen der Zuschauer reichten von betroffen, teilweise wütend, aber auch aktivierend, endlich selbst etwas tun zu müssen.

Holger Strohm auf einer Veranstaltung in Hamburg, 2012
Holger Strohm auf einer Veranstaltung in Hamburg, 2012

Foto: Foto: Udo Grimberg, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ähnlich wie das Buch setzt sich der Film kenntnisreich mit den zahlreichen Folgen der Atomspaltung auseinander. Thematisiert werden Umwelt- und Gesundheitsschäden, Atommüll, Alternative Energien, Atompolitik, Reaktorsicherheit, die Folgen eines Unfalls und der Widerstand der Bevölkerung. Führende Experten der Politik, der Wissenschaft und der Bürgerinitiativen gewähren dabei Einblicke in Bereiche, die all zu gerne übersehen werden.

Neben Dr. Holger Strohm werden in dem Film folgende Experten interviewt: Prof. Michael Müller (ehem. Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Wissenschaftlicher Publizist und Autor, Präsidiumsmitglied des Deutschen Naturschutzrings, Sachverständiger der Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität, Vorsitzender der Naturfreunde Deutschland), Dr. Sebastian Pflugbeil (Physiker und Bürgerrechtler, ehem. Minister in der DDR, Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz e. V.), Marianne Fritzen (Kernkraftgegnerin, 88 Jahre alt, Seele des Widerstandes in Gorleben), Bärbel Höhn (ehem. Umweltministerin, Stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen), Stefan Wenzel (Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz des Niedersächsischen Landtages, Mitglied des Asse-Untersuchungsausschusses), Hanna Poddig (Vollzeitaktivistin, Widerstands-Nomadin, Autorin), Heinz Smital (Greenpeace-Reaktorexperte, Kernphysiker), Günter Zint (Fotograf, Bilderbuchautor), Dr. Jenan Hassan (Kinderärztin aus Basra), Prof. Dr. Dr. mult. Siegwart Horst Günther (Arzt, Forscher, Menschenfreund), Prof. Dr. Dr. Edmund Lengfelder (Strahlenbiologe, Arzt, ehem. Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz e. V., Tschernobylexperte), Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake (Physikerin und Radiologin, Mitglied der Leukämie-Kommission), Prof. Dr. Otmar Wassermann (Toxikologe, ehem. Vorsitzender der Leukämie-Kommission), Prof. Dr. Eckhard Grimmel (Universitäts-Professor für Geographie, Endlagerspezialist), Frieder Wagner (Filmemacher, mehrfacher Träger des Grimme-Preises), Friedrich Bode (Pastor von Brokdorf).

Außerdem kommen diese zwischenzeitlich verstorbenen Fachleute in dem Dokumentarfilm zu Wort:  Prof. Dr. Dr. Karl Bechert (ehem. Vorsitzender des Atomausschusses des Bundestages,theoretischer Physiker und Politiker der SPD, Universitätsrektor), Prof. Dr. Robert Jungk (Alternativer Nobelpreisträger, Publizist, Journalist und einer der ersten Zukunftsforscher), Prof. Dr. Dr. mult. Hermann Scheer (Alternativer Nobelpreisträger, Mitglied des Deutschen Bundestags 1980 – 2010, Vorsitzender des Weltrats für Erneuerbare Energien, Ehrenpräsident von Eurosolar, Wirtschafts-, und Sozialwissenschaftler, Wissenschaftlicher Publizist und Autor)

Produzent Holger Strohm wurde 1942 in Lübeck geboren. Er studierte Fertigungstechnik in Berlin, Business Administration in Göteborg, an der Universität Toronto Betriebs-Kommunikation, an der Universität Berkeley Betriebspsychologie und an der Universität Hamburg Erziehungswissenschaften. In der Industrie war er als leitender Angestellter und als Organisations- und Industrieberater tätig. Strohm ist Autor von rund 80 Büchern. Als Sachverständiger war er für die US-ERDA in Fragen der Reaktorsicherheit und den Vorsitzenden des US-Senate Committee on Government Operations für Atombombenexport und nuklearen Terrorismus, UNO-Gremien für Klimaschutz und den Innenausschuss des Deutschen Bundestages für Reaktorökonomie und organisatorische Sicherheit tätig. Er beriet Staatsminister Olof Palme in Energie- und Schulfragen. Schon vor über dreißig Jahren entwickelte er für ihn ein neues Schulsystem, das als das menschlichste und effektivste der Welt gilt und das sogar von der Volksrepublik China übernommen wurde.

Holger Strohm hat als Regisseur Marcin El gewinnen können. Der 1981 geborene Marcin El studierte Film und TV-Regie an der medienakademie in Hamburg. Dort realisierte er zahlreiche Kurzfilme und begann die Zusammenarbeit mit Holger Strohm. Er übersetzte Strohms „Gaia weint“ ins Polnische. Darüber hinaus ist Marcin El Hobby-Fotograf und Maler.

Gerade die ausgeprägten Fachkenntnisse des Produzenten machen den Dokumentarfilm zu einem ganz besonderen Erlebnis. Bisher hat noch nie ein Insider so offen und ohne jegliche Tabus bei den Denkansätzen und Fragestellungen über die Gefahren der Atomenergie berichtet. So finden im Film auch gewagte Überlegungen, wie zum Beispiel, dass das Seebeben vor Japan eventuell durch ein geheimes militärisches Forschungsprogramm der USA absichtlich ausgelöst wurde, Beachtung. Zu einem unabhängigen Journalismus gehört aber genau dieses dazu, denn wenn man sich von vornherein vor unbequemen Thematiken verschließen würde, käme das einer selbst auferlegten Zensur gleich. Wegen dieser Tatsachen und der vollkommenen Offenheit stößt das Werk allerdings nicht nur auf positive Resonanz. So wurde Holger Strohm von einigen Größen aus dem Film-und TV-Geschäft schon vor Monaten folgendes gesagt: "Der Film sei großartig, aber zu kritisch. Ihr werdet weder Förderung noch einen Verleih bekommen. Der Film wird nicht in Kinos und TV oder auf Filmfestivals gezeigt werden. Ihr müsst damit rechnen, dass Ihr aus den eigenen Reihen angeschossen werdet, denn die Ökobewegung ist teilweise vom Verfassungsschutz und der Atomlobby unterwandert!" Wer keine Kenntnisse über die Hintergründe der Medienbranche hat, könnte hierbei sicherlich gleich wieder an eine Verschwörungstheorie denken oder an eine Marketingidee. Doch genauso ist es gekommen. Holger Strohms Film fand keinen Film-Verleiher und es gab sogar Versuche von verschiedenen Seiten, Anti-Atom–Initiativen telefonisch davon abzuhalten, eine Filmvorführung in ihrer Stadt zu organisieren, indem der Film unverschämterweise “schlechtgeredet“ wurde, oder abstruse und diffamierende Falschbehauptungen aufgestellt wurden.

Dass dies alles geschieht, ist durchaus ein Beweis dafür, dass der Film seine Wirkung nicht verfehlen wird, wenn genügend Menschen ihn sehen und daraufhin zum Aufstehen motiviert werden. Die Macher des Anti-Atom-Dokumentarfilms fordern daher dazu auf: "Die Gegenseite hat nur die Möglichkeit, möglichst viele Vorführungen zu verhindern. Lasst uns solidarisch für eine weite Verbreitung in Programm-Kinos und anderen selbstorganisierten Veranstaltungen sorgen." Wer sich von dem Aufruf angesprochen fühlt und mit dazu beitragen möchte, dass der Film auch in seiner Nähe gezeigt wird, damit möglichst viele Menschen über die wahren Hintergründe informiert werden, sollte sich bei dem Produzenten melden. 

Wer diesen Film gesehen hat, kann unmöglich noch für Atomkraft sein.

Aktuelle Film-Termine sowie Kontaktdaten stehen auf der Webseite: www.friedlich-in-die-katastrophe.de

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