"George Orwell läßt grüßen"- Folgebericht Kritischer Polizisten über die Vorgänge auf der Demo in Berlin vom 29.08.2020
Archivmeldung vom 15.09.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André Ott"Unsere Berichterstattung von der Berliner Demo am 29. 08. fand eine überaus große Resonanz und schlägt weiterhin Wellen. Man sieht: Das Thema bewegt die Gemüter und wir möchten zunächst sehr herzlich den vielen interessanten FragestellerInnen für deren Informationsbedürfnisse danken, aber auch jenen, die uns mit negativer wie positiver Kritik begegnen." Dies berichtet der Verein Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten (Hamburger Signal) e.V. auf seiner Internetseite.
Weiter berichten die kritischen Polizisten: Wir nehmen zu den Hilflosigkeiten von Politik und (leider) auch
der Polizei Stellung zu
Berlin am 29. August 2020, und der folgenden Tage:
- Eine Zwischenbilanz –
Es ist etwas los?
Heute ist eine Kalenderwoche vergangen seitdem unsere Pressemitteilung vom
letzten Sonntag öffentlich gemacht wurde. Es ist eine ausgesprochen
überraschend große Resonanz eingetreten und zunächst möchten wir den vielen
interessanten FragestellerInnen für Ihre Informationsbedürfnisse danken, aber
auch jenen die uns mit negativer wie positiver Kritik begegnen:
Wir haben - Stand: heute, Sonntag, 6. September 2020 - sechs neue Aufnahmeanträge von aktiven Kollegen erhalten; alles männliche Kollegen. Und wir werden einen Deubel tun und drei davon zurückstellen - wg. Quotierung oder so
etwas.
Zuletzt kamen in 2011 iZm "Stuttgart21" drei Aufnahmeanträge aus Ba-Wü; wir
freuten uns damals sehr, da wir darüber auch endlich in Ba-Wü wieder kleine
Standbeine erhielten. - Wegen unserer "Freundin" Corona haben wir gerade
einen Zuwachs von knapp 6 Prozent.
Es kamen mehrere Anfragen um Bitte zu unserer IBAN, da wir im Impressum
nach wie vor die alten Kenndaten (Kontonummer + BLZ) "pflegten". Hier ist
sie: DE02 2004 0000 0841 6216 00.
Im Impressum nehmen wir zeitgleich die Aktualisierung vor. Wir weisen darauf
hin, dass wir nicht für gemeinnützig eingeschätzt werden - nur um Missverständnissen vorzubeugen. Es gibt keine steuerliche Begünstigung. Eventuelle
Euro fließen Eins zu Eins in unsere Arbeit. Wir werden ähnich wie ATTAC, viel
zu systemgefährdend denn gemeinnützig, gesehen. Und Greenpeace sowie
anderen Non Government Organisations droht ähnliches...
Es fanden diverse Gespräche mit JournalistInnen sowie in die Politik hinein
statt. - Es liefen alleine beim Unterzeichner bis heute über 330 Mails von
betroffenen Demo-TeilnehmerInnen vom 29. August d.J. ein, viel zu viele
Telefonanrufe und über weitere Kommunikationswege.
Das umfassendste Gespräch dürfte auf Radio Sputnik zu hören sein. Nach wie
vor sind die sog. PrimeMedien wie gleichgeschaltet weitestgehend im Gleichschritt "zu" für die realistische Berichterstattung verloren, sie berichten in
wesentlichen Teilen auf der Basis falscher Grundannahmen; entsprechend lesen
sich bzw. hören sich die Kommentare an.
Wen Interesse hat, kann das Gespräch mit unserem Bundessprecher auf Youtube
hören.
Nach wie vor staunen nur Nichtkenner der Betonköpfe in der bundesdeutschen
Innen- und Justizipolitik, dass der Einsatzabschnittsführer "Äußere Sicherheit
des Deutschen Bundestags im Reichstag" immer noch nicht im Backoffice
seinen Dienst aufgenommen hat. Der Beamte hat sich also offenkundig
außerordentlich überdurchschnittliche Verdienste erworben. Chapeau!
Nach wie vor sind sowohl die Polizeipräsidentin als auch der Innensenator, die
politische bzw. dienstliche Verantwortung für die Bilder am Reichstag tragen,
im Amt. Ergo waren die verschiedenen Einsätze vom 29. August 2020 bei
einigen Demonstrationen an dem Samstag zur vollen Zufriedenheit verlaufen.
Auch durch diese real wie objektiv gegebene Faktenlage lassen sich einige
weiteren politischen Ableitungen herstellen und - was vielleicht am
Gravierendsten ist(!) - läßt sich nichts Gutes für weitere große Einsatzlagen in
diesem unserem Lande erwarten.
Viele Teilnehmer der Demonstration vom 29.08.2020 in Berlin zeigen sich
überrascht. Wegen der Polizeigewalt an selbst sehr jungen Menschen, Frauen
und (auch) damit einhergehender Rücksichtlosigkeiten, die nur noch als verroht
beschrieben werden können. Was aber viele noch ohnmächtiger werden läßt, ist
die Tatsache, wie die Politik im Zusammenspiel mit den meisten Medien die
Grundlagen der tatsächlichen Geschehensabläufe verdrehen, Zusammenhänge
herstellen, die objektiv falsch sind und auch im Zahlenbereich so offenkundige
Fälschungen vornehmen, dass auch diesbzgl. der "Neusprech" von George
Orwell zwangsläufig assoziiert wird.
Bei George Orwell, dem Pseudonym des
ehem. britischen Polizeioffiziers, Eric Arthur Blair, der in Indien bei seinen
Einsätzen grauenhafter Gemetzel britischer Truppen bzw. Polizeien beiwohnte,
werden im "Wahrheitsministerium" täglich die Tageszeitungsausgaben der Jahre
zuvor neu umgeschrieben, damit diese mit der häufig täglich wechselnden
"Wirklichkeit" in Übereinstimmung gebracht sind.
Wir sind fast soweit. Selbst im Archiv der FAZ fehlen plötzlich Artikel und
sogar die offiziellen stenographischen Protokolle von Plenarsitzungen des
Deutschen Bundestages(!!!) werden gefälscht, damit politisch wohlgefällige
Inhalte wie schmückend zu lesen sind. Abartig. Sie glauben es nicht? Die
Beweise liegen vor. - Und diese beiden Beispiele sind nur ´Beispiele`.
Das was viele demonstrationsunerfahrene Menschen unseres Landes am 29.
August 2020 in Berlin und danach feststellten (willkürliche Übergriffe durch
Polizeibeamte, Verdrehung der Tatsachen in der Folge durch polizeiliche
Falschdarstellungen + regierungsamtliche Verlautbarungen + Medien) ist für
viele viele Aktivisten in diesem Land 0815-Routine. In anderen Konfliktlagen
treibt´s "unsere" Polizei noch viel doller und wird auch dabei selbstredend von
Politik und Medien abgeschirmt.
Was (uns Kritischen) wirklich weh tut ist aber Folgendes: Vor dem ganzen
Hintergrund der Genesis bei Grünlingen und Linken (Parteien) sind auch sie es
letztes Jahr gewesen, die offensiv und im vollen Bewußtsein was das bedeutet,
weiteren 15.000 Stellen bei den bundesdeutschen Polizeien ihre Zustimmung
gaben.
Damit ist programmiert, dass dieselbe Grundprägung vom Typus Robotic-Cop
herangezogen wird und auf uns Bürger losgelassen werden wie wir tagtäglich
mit Polizeigewalt im Reviereinzeldienst, bei den Ermittlungshandlungen und
halt auch bei großen Lagen stattfindend erleben und im Interesse einer
zivilgesellschaftlich verträglichen Polizei kritisieren. Das bleibt seitens Grüner
wie Linker unverzeihlich.
Zum Abschluss dieser wenig erfreulichen Zwischenbilanz etwas nur
Erfreuliches:
"-------- Weitergeleitete Nachricht -------- Betreff:Re: Feedback von kritische-polizisten.de "Lied für die Polizei "wir sind hier"" Datum:Mon, 7 Sep 2020 22:34:42 +0200 Von: Ina Hermanns <[email protected]> An: Thomas Wüppesahl <[email protected]>
Lieber Herr Wüppesahl, Sie können sich kaum vorstellen, wie sehr wir uns über Ihre direkte Antwort gefreut haben!!! Gerne können Sie unser Lied (und das nächste ist schon geschrieben) in Ihren Kreisen verbreiten. Wir sind stolz und glücklich, Sie an unserer Seite zu wissen. Da wir in Konstanz am 03.10. eingeladen sind das Lied "Wir sind hier" zu spielen, möchten wir Sie fragen, ob Sie uns begleiten und für die "kritischen Polizisten " sprechen wollen. Im lutherschen Sinne: "Hier steh ich nun und kann nicht anders, soware mir Gott helfe." In Verbundenheit und Dankbarkeit Ina und Imarin Ina Hermanns Ps.: Einen Lacher hat der Verschreiber meines Handies produziert...natürlich heißt es Singkreise und nicht Single- kreise....... ____________________ Ina Hermanns 07192-9315992 0160-90644713 [email protected] www.inahermanns.de
Am 07.09.2020 um 09:19 schrieb Thomas Wüppesahl:
Liebe Frau Hermanns,
großartig. Eine der perfekten zivilgesellschaftlichen Reaktionen aus dem
Kreise kreativer Kulturschaffender!
In der Tat hülfe die Verbreitung solchen Liedgutes. Sowohl den
PolizeibeamtInnen die gerne anders möchten als die Gruppendynamiken in
Einsatzlagen es ihnen möglich machen und - was allerdings wenig verzeihbar
bleibt - durch aggressive und rücksichtslose KollegInnen in verschiedenen
hierarchischen Ebenen bewußt vorangetrieben wird, als auch den von dieser
unsäglichen Entwicklung betroffenen Menschen. Es sind schon sehr viele und
es werden immer mehr. Diese Entwicklung zu mehr und mehr rechtswidriger
Polizeigewalt im Streifendienst, bei den Ermittlungstätigkeiten wie auch den
großen Einsatzlagen muss jeden von uns mit Moral, Ethik und dem
Grundgesetz als normativem Wertemodell mehr als zu bloßer "Sorge"
aufrütteln. Wir haben es mit einer bereiten deprivierenden binnenkulturellen
Fehlentwicklung bei unseren 21 bundesdeutschen Polizeien zu tun.
Bitte weiter so! und gerne noch mehr davon...
Herzliche Grüße aus Krümmel ins Spätzle-Ländle
Thomas Wüppesahl
Bundessprecher BAG Kritischer PolizistInnen
Pssst:
Dürfen wir Ihre Mail an uns sowie unsere Antwort, ergänzt um den präzisen Link zu dem
Youtube-Filmchen mit dem "wir sind hier" (bitte übermitteln) auf unserer Heimatseite der
Kritischen veröffentlichen?
Am 07.09.2020 um 08:29 schrieb Ina Hermanns:
Von: Ina Hermanns <[email protected]>
Telefon:
Betreff: Lied für die Polizei "wir sind hier"
Nachrichtentext:
Sehr geehrte Damen und Herren,mein Name ist Ina Hermanns . Ich arbeite seit
1988 als freie Schauspielerin und Bewegungstherapeutin mit Menschen allen
Alters. www.inahermanns.de . Seit vielen Jahren singe ich mit diversen
Bands und seit über zwei Jahren leite ich mit meinem Partner Singlereise
und schreibe eigene Lieder. Auf die Anordnung die Demonstration am 01.08.
in Berlin auf zu lösen und das damit verbundene Video mit Stefan Bergmann
und dem Einsatzleiter haben wir ein Lied gemacht und sie können es auf you
Tube unter Ina und Imarin "Lied für die Polizei "finden. Wir appellieren
darin an die Möglichkeit sich aus menschenrechtlichen Gründen jederzeit
einem Befehl verweigern zu können auch wenn es beruflich Konsequenzen hat .
Wir glauben an den ursprünglichen Begriff "Schutzmann" . Wir solidarisieren
uns mit unserer Musikerfreundin Perin Dinekli die am 29.08. in Berlin Opfer
von unverhältnismäßigen Polizeigewalt geworden ist. Wir waren u.a. Zeugen6
von weiteren gewalttätigen und unverhältnismäßigen Verhalten der Polizei.
Im Gegenzug haben wir mit Freude etliche Polizisten erlebt die bei unserem
Lied die Hand auf ihr Herz gelegt haben. Wir sehen und respektieren den
Konflikt in dem die Polizei steht. wir bitten um die Möglichkeit der
Verbreitung unseres Liedes.Gern kommen wir persönlich. Wir haben
darüberhinaus ein großes musikalisches Repertoire. Ich freue mich von
Ihnen zu hören oder lesen.....herzliche respektvolle Grüße Ina Hermanns T"
Wie sagen die Katholiken? "Die Hoffnung stirbt nie!" Das gilt natürlich auch für unsere bundesdeutschen Polizeien... Herzliche Grüße aus Krümmel Thomas Wüppesahl. Bundessprecher."
Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft
Kritischer
Polizistinnen und Polizisten
(Hamburger Signal) e.V.