Bauernaufstände in den Niederlanden – was steckt dahinter?
Archivmeldung vom 01.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićChristianne van der Wal, Ministerin für Natur- und Stickstoffpolitik, stellte Anfang Juni den niederländischen Stickstoff-Plan vor. Dieser sieht eine Reduzierung der Stickstoff-Emissionen von 12 bis zu 95 Prozent vor. Dieser Plan hat großen Unmut unter den Landwirten in den Niederlanden ausgelöst. Doch steckt hinter diesen vermeintlichen Umweltschutzmaßnahmen nicht noch weit mehr dahinter als es den Anschein macht? Und wieso werden diese Maßnahmen in Zeiten einer drohenden Lebensmittelknappheit vorangetrieben?
In den öffentlichen Medien wurde den seit Anfang Juli andauernden Protestaktionen der niederländischen Landwirte kaum Beachtung geschenkt. Auslöser war der von der niederländischen Ministerin für Natur- und Stickstoffpolitik, Christianne van der Wal, Anfang Juni vorgestellte Stickstoff-Plan. Dieser sieht eine Reduzierung der Stickstoff-Emissionen, je nach Provinz, von 12 bis zu 95 Prozent vor.
Dadurch soll die Ammoniakverschmutzung bis 2030 halbiert werden. Konkret würde dies bedeuten, dass der Einsatz stickstoffhaltiger Düngemittel verboten und die Anzahl der Rinder, die ein Bauer halten darf, um 30 Prozent reduziert wird. Dies, weil aus dem durch die Nutztiere ausgeschiedenen Harnstoff Ammoniak entstehe, der zum Beispiel in Form von Gülle in die Natur gelange. Nach Einschätzung der Regierung würden die Maßnahmen etwa 30 Prozent der momentan rund 53.000 landwirtschaftlichen Betriebe zur Schließung zwingen, vor allem kleinere Betriebe und Familienbetriebe. Dieser Plan hat großen Unmut unter den Landwirten in den Niederlanden ausgelöst. Sie fühlen sich verraten, da sie sich an alle Regeln gehalten und nachhaltige Investitionen getätigt hätten. Sie vermissen eine Perspektive für die Landwirtschaft. Seither machen sie mit verschiedenen Protestaktionen auf sich aufmerksam: Sie blockieren immer wieder Straßen, aber auch Zugänge zu Supermärkten und ziehen vor Regierungsgebäude, um ihren Unmut kundzutun. ....[weiterlesen]
Quelle: Kla.TV