Lockdown bringt Fass zum Überlaufen
Archivmeldung vom 01.02.2021
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Freigeschaltet durch André OttVielen Landwirten steht das Wasser bis zum Hals. Sie können nicht mehr kostendeckend arbeiten. Durch den Lockdown verschärft sich nun ihre Situation und sie verschaffen sich Luft durch Proteste. Doch warum steht ausgerechnet diese wirklich systemrelevante Branche so unter Druck, und wer profitiert letztlich davon?
Aktuell protestieren seit dem 26. Januar 2021 verschiedene Bauernverbände gemeinsam in Berlin. Sie fordern eine grundlegende Verbesserung der Rahmenbedingungen für die heimische Landwirtschaft.
Seit Ausrufung der Corona-Pandemie hat sich die ohnehin angespannte Lage vieler Landwirte noch weiter zugespitzt.
Am Beispiel der Schweinehalter lässt sich dieses Dilemma besonders gut darstellen.
Der Preis für Schweinefleisch ist mit 1,19 € je Kilogramm Schlachtgewicht auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren abgestürzt.
Erschwerend zum Lockdown kommen noch die Exportsperren in Drittländer infolge der Afrikanischen Schweinepest hinzu. Die Mastbetriebe können ihre Tiere daher nicht mehr verkaufen. Bis Mitte Januar 2021 entstand ein Überhang, der laut der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. bei 970.000 Schlachttieren lag. Dort ist die Rede von einem sogenannten "Schweinestau", der für die Mastbetriebe bereits existenzbedrohend geworden ist.
Zusätzlich brechen auf Grund des Lockdowns der Gastronomie und der Veranstaltungsbranche große Absatzmärkte für Lebensmittel weg.
Doch die bäuerliche Landwirtschaft steht nicht erst seit Corona unter Druck. Allein seit dem Regierungswechsel zu Rot-Grün im Jahre 1998 mussten sage und schreibe 312 000 deutsche Bauernhöfe aufgeben. Dafür importiert Deutschland heute zum Beispiel über 150 000 Tonnen Nahrungsmittel aus China mit jährlichen Steigerungsraten von 10%. Warum ausgerechnet diese wirklich systemrelevante Branche so unter Druck steht und wer letztlich davon profitiert, zeigt der nachfolgende Dokumentarfilm "Bauernopfer".
Quelle: Kla.TV