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HIStory: Aufstieg und Fall der Eugenik

Archivmeldung vom 18.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Screenshot Video: "HIStory: Aufstieg und Fall der Eugenik" (https://www.dailymotion.com/video/x7ypfcq) / Eigenes Werk
Bild: Screenshot Video: "HIStory: Aufstieg und Fall der Eugenik" (https://www.dailymotion.com/video/x7ypfcq) / Eigenes Werk

Der Buchautor und Publizist Hermann Ploppa erläutert in HIStory kurz und sachlich historische Daten und Jahrestage von herausragenden geschichtlichen Ereignissen. Dabei werden in diesem Format Begebenheiten der Gegenwart, die mit einem Blick in die Vergangenheit in ihrer Bedeutung besser einzuordnen sind, künftig alle 14 Tage montags in einen geschichtlichen Kontext gebracht. Das Thema heute: Aufstieg und Fall der Eugenik. Anmerkung von KenFM: Die Aufzeichnung erfolgte im Oktober 2020.

Ploppa: "Wir sind irritiert. Denn wir haben ja in der Schule viel Nützliches gelernt. Wir dachten, wir hätten einige unumstößliche Gewissheiten für unseren Lebensweg aus dem Schulunterricht mitgenommen.

Da haben wir zum Beispiel gelernt, dass uns das Grundgesetz ein Leben in Freiheit und Würde garantiert. Und dass wir uns immer vor Gericht auf diese unumstößlichen Grundrechte berufen können. Das unterscheidet unser System von den brutalen Diktaturen des Nationalsozialismus oder des Stalinismus.

Artikel eins des Grundgesetzes garantiert unsere Menschenwürde; Artikel zwei unsere persönlichen Freiheitsrechte; Artikel elf garantiert Freizügigkeit: wir können also überall hin reisen wohin immer wir wollen; und Artikel dreizehn garantiert die Unverletzlichkeit unserer Wohnung. Weder Polizei noch Militär und schon gar nicht irgendwelche privaten Gruppen können einfach mal eben so in unsere Wohnung eindringen. Sie benötigen dafür eine richterliche Genehmigung.

Nun erleben wir diesen Sommer allerdings, dass in unserem Nachbarland Dänemark – eigentlich bekannt als Musterdemokratie – Sondergesetze die Unverletzlichkeit der Wohnung mal eben so aushebeln. Unter dem Vorwand eines Infektionsschutzes dürfen ganz legal Polizisten, Soldaten oder auch – man staunt – private Security-Männer in die Wohnung eindringen und die Bewohner in Krankenhäuser verschleppen.

Und in Aurich in Ostfriesland sind Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ohne Vorankündigung in den Unterricht einer Waldorfschule gestürmt. In Schutzanzügen, von den Kindern als „Astronautenanzug“ bezeichnet, nahmen diese Männer vom Gesundheitsamt Abstriche aus den Mündern der Kinder. Und während des so genannten Lockdowns hatten wir alle unser Recht auf Freizügigkeit eingebüßt.

Was soll man dazu sagen? Die demokratische Hülle ist noch da. Aber der Kern ist diktatorisch. Die ganze Panikmache kann diese Tatsache nicht hinwegreden.

Wir wundern uns also, dass in einer parlamentarischen Demokratie solche Übergriffigkeiten des Staates und privater Organisationen möglich sind. Das ist allerdings in der Geschichte der Demokratien nicht wirklich neu.

Nehmen wir nur ein Beispiel unter vielen: die Vereinigten Staaten von Amerika haben eine Verfassung. Die USA verfügen über eine Gewaltenteilung: Rechtsprechung, Parlamente und Regierung kontrollieren sich gegenseitig. Es sollten also eigentlich genug Instanzen da sein, die verbrieften Grundrechte der Bürger zu schützen.

Dennoch kam es vor, dass das amerikanische Militär in den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts chemische Kampfstoffe in kompletten Wohnblöcken versprüht haben. Sie wollten diese Stoffe testen, bevor sie im Krieg gegen die Sowjetunion eingesetzt würden.

Doch das ist nicht alles. Gefängnisinsassen wurden kastriert, um ihnen die Aggressivität zu nehmen. Gesetze einzelner Bundesstaaten in den USA verboten die Heirat zwischen Afroamerikanern und Weißen, oder von Weißen mit Asiaten. Die Heirat von Behinderten mit Menschen ohne Handicap. Ebenfalls noch bis in die Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts drangen Polizeibeamte in Wohnungen von unbescholtenen Amerikanern ein. Sie verschleppten die Bewohner in das nächste Krankenhaus. Dort nahm man zwangsweise Eingriffe an ihnen vor. Den Opfern dieser Eingriffe wurde nicht einmal mitgeteilt, um was für Eingriffe es sich eigentlich handelte.

Als diese Personen sich später wunderten, dass sie keine Kinder bekamen, bekamen sie irgendwann mitgeteilt, dass man sie sterilisiert hatte. Eine Kommission von Medizinern und Sozialarbeitern hatte beschlossen, dass die sterilisierten Personen „minderwertig“ seien und nicht würdig, sich fortzupflanzen. Nur in den seltensten Fällen erhielten die Sterilisierten wenigstens eine finanzielle Kompensation für den erlittenen Verlust.

Das waren keineswegs Einzelfälle. Oder Ausnahmen von der Regel.

Das hatte System. Das war, würde man heute sagen: Mainstream. In den USA, in Großbritannien und auch in den skandinavischen Ländern. Diese Länder gelten allesamt als Musterbeispiele einer funktionierenden Demokratie. Gegen diese zutiefst menschenverachtenden Verstöße gegen die Grundsätze der Demokratie regte sich damals kein nennenswerter Widerstand. Eine bereits in jenen Tagen gut geölte Propagandamaschine produzierte Akzeptanz in der Bevölkerung. Das Schreckensszenario lautete: das Volk drohe zu degenerieren. Wenn man nicht aufpasse, dann würden nach wenigen Generationen nur noch lachende Idioten durch moderne Städte laufen. Die Anforderungen der fortgeschrittenen Industriegesellschaft verlangten aber nach genetisch perfekten Menschen, die den gestiegenen Leistungsanforderungen gerecht werden.

So sagten es die Koryphäen aus der Wissenschaft. So sagten es dann auch die Presseleute. So sagten es die Politiker. Die Elite der westlichen Demokratien war felsenfest davon überzeugt, dass sie selber die Quintessenz der genetischen Perfektion seien: sie waren weiße, protestantische Angloamerikaner. Sie waren die Krone der Schöpfung – meinten sie. Der Rest der Bevölkerung müsse so sein wie sie selber. Und wer diesen Kriterien nicht entsprach, war eben „inferior“, was dann mit dem Wort „minderwertig“ ins Deutsche übersetzt wurde.

Nun hatte man damals, am Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts, noch gar keine Vorstellung vom Aufbau eines Genoms, also des Gen-Bausteins des Menschen.

Um die Menschen genetisch aufzubessern, blieb nur die nackte Logik der Pferdezüchter: man musste darauf achten, dass sich die als „höherwertig“ wahrgenommenen Menschen untereinander fortpflanzten. Die „Minderwertigen“ musste man aus der Fortpflanzung ausschließen.

Diese Selektion, diese Auslese der genetisch Besten, wurde nun als nationale Aufgabe mit großem Ehrgeiz angepackt. Im Jahre 1914 legte die Bundesregierung der Vereinigten Staaten von Amerika, zusammen mit prominenten Stiftungen und den privat geführten Elite-Universitäten einen ambitionierten „Rassenaufartungsplan“ auf. Ziel war die „Eliminierung“ der unteren zehn Prozent der US-Bevölkerung, die man als „minderwertig“ bezeichnete. In einer Tabelle rechneten die klugen Männer exakt aus, wie viele Menschen jedes Jahr durch lebenslange Einsperrung oder durch Sterilisation an ihrer Fortpflanzung gehindert werden sollten.

Die Tabelle geht bis zum damals noch sehr fernen Jahr 1985 vor. Bis zu diesem Zeitpunkt, so rechneten die Koryphäen der amerikanischen Spitzenforschung aus, sollten etwa 45 Millionen Menschen aus dem Fortpflanzungszyklus herausgenommen werden. Und wenn diese unteren zehn Prozent ausgeschlossen waren, so sollten von den verbliebenen Menschen noch einmal zehn Prozent ausgeschlossen werden. Und so weiter und so fort. Bis schließlich nur noch die weißen angloamerikanischen „Thoroughbreds“, also die „Vollblüter“, übrig blieben.

Dieses eugenische „Aufartungsprogramm“ sollte nun auch weltweit durchgeführt werden. Um das zu erreichen, trafen sich die Spitzen der Wirtschaft, aber auch Sozialreformer und Frauenrechtlerinnen zu globalen Konferenzen in London und New York.

Im eugenischen Weltverband: Permanent International Eugenics Committee waren die damals führenden Industrienationen erfasst. Später bekam dieses weltumspannende Netzwerk den Namen International Federation of Eugenic Organizations. Der Präsident der American Breeders Association, also der amerikanischen Vereinigung der Züchter, Willett Hayes, hat im Jahre 1912 einen Vorschlag, der allgemeine Zustimmung findet. Jeder Erdenbürger soll eine elfstellige Kennnummer zugeteilt bekommen. Aus diesem Code soll sich die Abstammung ablesen lassen; dazu kommen Daten für ein „genetisches Rating“. Und er begründet das folgendermaßen:

„Wer außer den Prüden würde widersprechen, wenn öffentliche Ämter jedem Menschen eine Abstammungsziffer sowie Prozentzahlen für genetische Ratings geben würden, damit der eugenische Wert jeder Familie und jeder Person all jenen zur Verfügung steht, die die Fakten wissen müssen über die zu erwartende Effizienz des Nachwuchses.“

In der Dreiteilung der amerikanischen Demokratie fehlte allerdings noch die Absegnung des eugenischen Spuks durch das Oberste Gericht, dem Supreme Court. Da ist der Fall einer achtzehnjährigen Frau zu verhandeln. Carrie Buck ist Heiminsassin. Sie wurde vergewaltigt und hat ein Kind zur Welt gebracht. Die Heimleitung beschließt, Carrie Buck sterilisieren zu lassen. Um diese Praxis höchstrichterlich absegnen zu lassen, wird der Fall bis zur höchsten Instanz durchgefochten.

Im Supreme Court sitzen damals Juroren aller politischen Richtungen. Der berühmte Oberste Richter Oliver Wendell Holmes verkündet schließlich das höchstrichterliche Urteil mit den Worten:

„Es ist besser für die ganze Welt, wenn die Gesellschaft jene stoppen kann, die offensichtlich ungeeignet sind, ihre Artung fortzupflanzen, anstatt darauf zu warten, dass man den entarteten Nachwuchs wegen Verbrechen hinrichten muss, oder ihn aufgrund von Schwachsinnigkeit dahinsiechen lässt. Der Grundsatz, der die verpflichtende Schutzimpfung aufrechterhält, reicht aus, um auch für die Beschneidung der Eileiter zu gelten. Drei Generationen von Schwachsinnigen sind genug.“

Das ereignete sich Mitte der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts.

Das war allerdings auch der Anfang vom Ende der eugenischen Pferdezüchterlogik. Denn mittlerweile war es Forschern wie Thomas Morgan gelungen, tiefer in die Struktur der Gene einzudringen. Die großen Sponsoren der Pferdezüchter-Eugenik wie die Carnegie-Stiftung oder die Rockefeller-Stiftung zogen sich zurück und investierten stattdessen massiv in die Erforschung der genetischen Bausteine.

Das Zentrum der Eugenik verlagerte sich nun in das faschistisch regierte Deutschland . Die Nazis trugen sozusagen die abgetragenen Kleider des großen Bruders USA auf, der inzwischen viel weiter war. Aber auch in den USA existierte die Eugenik fort. Aber nach dem Holocaust musste sich die Eugenik hinter einer sozialreformerischen Rhetorik tarnen. Was aber die Eugeniker nicht daran hinderte, sich nun weltweit in die Bevölkerungspolitik von Entwicklungsländern einzumischen.

Die weltumspannende Organisation Planned Parenthood fuhr in den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Panik-Kampagne und warnte vor der „Bevölkerungsexplosion“. Wobei jedoch im Fernsehen immer nur Massen von Afrikanern oder Asiaten zu sehen waren. Unterstützt mit Geldern US-amerikanischer Milliardäre oder der US-Regierung wurden Drittweltstaaten ermutigt, Zwangssterilisationen in ihrer Bevölkerung vorzunehmen. So ließ die indische Regierungschefin Indira Gandhi junge Männer in Feldlazarette verschleppen und sterilisieren. Später ließen sich dann junge Frauen „freiwillig“ für eine finanzielle Belohnung unfruchtbar machen.

Die Eugeniker treiben noch heute ihr Unwesen. So konnte nachgewiesen werden, dass bei einer Polio-Impfung in Kenia junge Frauen heimlich eine Substanz verabreicht bekamen, die sie unfruchtbar machte. Diese Impfkampagne führte die Weltgesundheitsorganisation WHO zusammen mit der Bill und Melinda Gates-Stiftung durch. Der Multimilliardär Bill Gates stand übrigens jahrelang der eugenischen Organisation Planned Parenthood nahe. Vor einigen Jahren hat Gates sich auf Betreiben seiner Frau aus Planned Parenthood zurückgezogen. Doch kann man davon ausgehen, dass auch die geplante Corona-Impfkampagne nicht ganz frei von eugenischen Motivationen ist. Um es einmal vorsichtig auszudrücken.

Wir stellten ja schon fest, dass die Eugenik längst nicht mehr das Mittel der Wahl ist. Wissenschaft und Technik sind mittlerweile in der Lage, das menschliche Genom nicht nur zu entschlüsseln. Das menschliche Genom kann nun schon lange manipuliert werden. In dieser Technik stecken Gefahren, gegen die sich die Pferdezüchter-Eugenik harmlos ausnimmt. Längst hat der Technologie-Pionier Craig Venter künstliche Zellkerne in natürliche Zellen einbauen lassen. Die große Vision dieser utopischen Frankensteine heißt: Transhumanismus.

Und da verwundert es denn auch gar nicht mehr, wenn der Milliardär Elon Musk seinen Milliardärskollegen Bill Gates vor laufender Kamera als „Blödmann“ tituliert. Das kann Musk sich erlauben. Denn der Eugeniker Bill Gates ist tatsächlich ein Fossil – verglichen mit dem transhumanistischen Spuk, den Elon Musk in die Welt setzt.

Musk schießt mit seiner Firma SpaceX ganze Flotten von Satelliten in die Erdumlaufbahn. Für Satelliten vergleichsweise niedrig kreisen die geplanten 16.000 Satelliten über die Erdoberfläche, um zusammen mit den engmaschig aufgestellten 5G-Antennen eine lückenlose Kontrolle der Welt zu ermöglichen. Und es wird nicht bei der Kontrolle bleiben. Mit dem autonomen Fahren beginnt auch die weltweite Steuerung.

Und: warum nicht auch Menschen steuern? Elon Musk hat bereits eine Schnittstelle von Menschen und Computern entwickeln lassen, die an Affen erfolgreich ausprobiert wurde. Nun sucht Musk freiwillige menschliche Versuchspersonen. Dieses Interface soll es möglich machen, Daten von Computern direkt in das menschliche Hirn zu leiten. Dann kann man mal eben eine Fremdsprache aufladen oder eine neue Kampfsportart. Aufladen statt lernen.

Und der Google-Chefentwickler Ray Kurzweil denkt auch schon in die entgegengesetzte Richtung: könnte man nicht das gesamte Bewusstsein des Gehirnes auf eine Computer-Festplatte überladen? Und dann vielleicht aus einem alten, verbrauchten Körper in einen jungen, unverbrauchten Körper überladen? Das ewige Leben wird technisch möglich! Das ist der Traum der so genannten Transhumanisten.

Und da wundern wir uns, dass inmitten einer Demokratie plötzlich unsere Grundrechte mal eben so ausgeknipst werden. Wir brauchen uns eigentlich gar nicht zu wundern. Es gibt eben diskret im Hintergrund gehaltene Strukturen unserer Demokratie, denen wir in der Vergangenheit viel zu wenig Beachtung geschenkt haben.

Das ist für uns hoffentlich ein heilsamer Schock. Die Corona-Kampagne hat zumindest den Vorteil, dass jetzt plötzlich ein Millionenpublikum mitbekommt, was hinter den Kulissen sich wirklich abspielt. In einem Crashkurs lernen Millionen bislang unwissende Menschen, was hier wirklich gespielt wird.

An diesem Lernprozess mitwirken zu dürfen, ist für uns von den Alternativen Medien eine große Ehre. Bleiben Sie dran. Wir lernen aus der Vergangenheit, wie wir die Zukunft besser machen."


Quelle: KenFM von Hermann Ploppa

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