Die Macht um Acht (103): „ARD indoktriniert Zuschauer“ - Vom Gleichschritt zur Gleichschaltung
Archivmeldung vom 18.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Journalist und Filmemacher Uli Gellermann beschäftigt sich seit Jahren mit der Dauermanipulation der Tagesschau. Gemeinsam mit den Co-Autoren, Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer, schrieb er das Buch „Die Macht um Acht: der Faktor Tagesschau“. Eine herausragende Lektüre über die tägliche Nachrichtensendung der ARD. Bei apolut nimmt er mit dem gleichnamigen Format die subtile Gehirnwäsche der Tagesschau alle zwei Wochen unter die Lupe. Zumindest zum Ukrainekrieg kennen die deutschen Medien nur eine Meinung. An der Spitze des medialen Gleichschritts steht fraglos die Tagesschau mit ihrer hohen Einschaltquoten. Was eigentlich Nachricht sein sollte, wird zum Gleichschaltungs-Instrument, wird, weit über die Ukraine-Kriegsberichterstattung hinaus, zur Militarisierung der Nachrichten.
Mehr Soldaten nach Mali
Mit der Überschrift „Kabinett entscheidet heute – Mehr Soldaten für UN-Mission in Mali”, transportiert die Tagesschau eine Regierungsmeinung: Die Franzosen reduzieren ihr Militär und die Deutschen sollen deshalb die Lücke füllen. Wie schon beim ersten deutschen Mali-Einsatz: Keine Frage nach dem Warum, kein journalistischer Blick auf den Hintergrund. Dass es um alte französische Kolonialstrukturen geht, auch um Gold und Uran, davon in der Tagesschau kein Ton. Die Redaktion marschiert mit, bis alles in Scherben fällt.
Leichtfertig im Gleichschritt
Wenn die ARD über die Schulung ukrainischer Militärs auf deutschem Boden berichtet – der Anteil von Nazis dürfte nicht zu knapp sein – , freut sich die Tagesschau darüber, dass „Treffer auf große Entfernung möglich” sind. Und lässt tatsächlich die Kriegsministerin ohne Gegenposition zu Wort kommen: “Meine juristische Bewertung ist, dass wir damit nicht zur Kriegspartei werden.” So leichtfertig stellt man Gleichschritt her, eine eigenständige, gar oppositionelle Rolle der ARD? Das war einmal.
Zuschauer könnten ja aus dem Tritt kommen
Mit dieser Überschritt „Hohe Energiepreise – Hilft eine Steuer auf “Kriegsgewinne” bringt die Tagesschau die Kriegsgewinnler aus dem Energie-Sektor in das Sende-Schema. Über die Gewinne der Waffenindustrie schweigt die Redaktion. Dazu muss der Zuschauer ins Manager Magazin schauen: „Deutsche Waffenschmieden machen mehr Gewinn. – Rheinmetall und Heckler & Koch steigern zum Jahresauftakt ihren Gewinn. – Die Rüstungsfirmen rechnen wegen des Ukraine-Kriegs mit steigender Nachfrage.” Krieg und Profit? Für die Tagesschau kein Thema. Der Zuschauer könnte ja aus dem Tritt der Indoktrination geraten.
Notorische Frau Stöber
Wenn die notorische Silvia Stöber von der Tagesschau über Russland erzählt, dann weiß der geübte Zuschauer schon: Der Russe ist böse. Diesmal holt sie sich als „Experten” den Herrn Roderich Kiesewetter. Der löst Probleme gern mit Waffen und noch mehr Waffen. Denn Kiesewetter ist Oberst a. D. der Bundeswehr. Der war in der NATO und aktiv im Afghanistankrieg. Da kann sich der Zuschauer schon denken, wie sein Expertenrat ausfällt. Aber solche nützlichen Informationen will Frau Stöber nicht liefern. Denn es geht um Gleichschaltung, da stören echte Informationen nur.
Zuschauer machen mit!
Auch diese Ausgabe der MACHT-UM-ACHT stützt sich auf eine Vielzahl von Zuschauer-Zuschriften, die an diese Adresse gesandt wurden: [email protected]. Dafür bedankt sich die Redaktion ganz herzlich.
Quelle: apolut