"planet e.: Die Letzten ihrer Art – Kampf um Afrikas Nashörner"
Archivmeldung vom 28.12.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićJeden Tag töten Wilderer in Südafrika mindestens ein Nashorn. Das Horn ist auf dem Schwarzmarkt mehr wert als Gold. Zwar rüsten Anti-Wildereieinheiten auf, doch insgesamt sinkt die Zahl der Tiere immer weiter. "planet e." fragt, warum die seit Jahrzehnten praktizierte Art des Wildtierschutzes nicht funktioniert – und welche Alternativen es gibt. Die Dokumentation "Die Letzten ihrer Art – Kampf um Afrikas Nashörner" von Sandra Theiß und Mfanasibili Nkosi ist am Sonntag, 2. Januar 2022, um 16.30 Uhr im ZDF zu sehen.
Im Kruger-Nationalpark, mit rund 20.000 Quadratkilometern eines der größten Wildschutzgebiete Afrikas, leben die meisten Breitmaulnashörner in freier Wildbahn. Es ist aber auch der Ort, an dem die meisten Nashörner von Wilderern gewildert werden, denn die Fläche ist riesig und die Zahl der Ranger im Verhältnis gering. Im Kruger-Park ist die Verzweiflung so groß, dass man inzwischen zum sogenannten Dehorning greift. Dabei werden den Tieren nach einer Betäubung beide Hörner abgesägt, damit das Nashorn für Wilderer wertlos ist. Doch das Konzept ist umstritten, denn auch enthornte Tiere werden ab und an getötet: selbst der verbliebene Stummel bringt Profit.
Vince Barkas arbeitet seit 30 Jahren für den Schutz von Wildtieren. 1992 gründete er "Protrack", eine Anti-Wildereitruppe, die im Greater Kruger, privaten Wildtierreservaten, die an den Kruger-Nationalpark angrenzen, im Einsatz ist. Er glaubt nicht, dass das jetzige System, Nashörner zu schützen, funktioniert, und versucht einen anderen Ansatz: "Wir haben Wilderer erschossen, festgenommen, verprügelt, wir haben alles getan, aber wir haben uns nie zusammengesetzt und miteinander geredet." Reden statt schießen? Vince Barkas glaubt daran – und hat sich auf den Weg gemacht, Wilderer zu treffen.
Quelle: ZDF (ots)